In Rapperswil-Jona kann man mit dem neuen Angebot der SBB nicht viel anfangen. So hat sich der Stadtrat explizit dagegen entschieden. Die Begründung: «Das neue Angebot unterscheidet sich kaum mehr von den Spartageskarten, welche die SBB selber anbieten. Ausserdem ist das neue Angebot für die Gemeinden mit beträchtlichem Zusatzaufwand verbunden.
Keine Online-Reservation möglich
So ist eine Online-Reservation nicht mehr möglich, der Verkauf kann nur noch ‹analog› am Schalter abgewickelt werden. Zudem kommt der Punkt dazu, dass die Tageskarten nicht mehr über Rapperswil Zürichsee Tourismus verkauft werden können, weil das neue Angebot nur an den Schaltern der Gemeinden gilt. Dies wäre mit einem Mehraufwand beim Einwohneramt verbunden.»
Benken, Eschenbach, Amden, Gommiswald und Weesen machen mit
In Benken ist die Verwaltung weniger kritisch. Sie wird das Angebot der SBB zum Bezug der schweizweit kontingentierten Tageskarten beibehalten. Die Tickets sind nach wie vor am Schalter der Gemeindeverwaltung erhältlich.
In Eschenbach prüfte man das neue Angebot genau – und kam zum Entscheid, die Lösung «Spartageskarten Gemeinde» ab 1. Januar 2024 zu übernehmen.
Gleiches gilt für Amden, wo eine eingehende Prüfung erfolgte und nun auch deshalb für die Alternative entschieden wurde, weil der Gemeinde keine Mehrkosten erwachsen.
In Weesen, wo bisher täglich zwei Tageskarten verfügbar waren, hat man beschlossen, für vorderhand ein Jahr auf das neue Angebot einzugehen. Dann werde man entscheiden, ob sich der erhöhte Aufwand wirklich lohne.
Gommiswald hätte das bestehende Angebot weitergeführt
In Gommiswald nimmt sich Gemeindepräsident Peter Hüppi persönlich der Angelegenheit an. Er antwortet auf Anfrage: «Ich denke die Gemeinde Gommiswald hätte das bestehende Angebot weitergeführt».
Gleichzeitig sagt er: «Die Gemeinde Gommiswald wird auch das neue Angebot weiter anbieten».
Schmerikon ist «contre-cœur» dabei
In Schmerikon schliesslich steht man der Neuerung kritisch gegenüber. Gemeindepräsident Félix Brunschwiler schreibt auf Anfrage: «Grundsätzlich war auch das bisherige Angebot für die Gemeinden sehr unbefriedigend: enormer Personalaufwand und finanzielles Risiko».
Kein Auftrag der Gemeindeverwaltung
Aus dieser Warte könnte man einer Abschaffung nicht nachtrauern, da es sich letztlich nicht um den eigentlichen Auftrag der Gemeindeverwaltung handelt: «Eigentlich ist es das Kerngeschäft derjenigen, die Transportdienstleistungen anbieten. Wenn schon, dann soll doch bitte die Politik diese adressieren, ein interessantes Angebot aufzustellen.»
Kritischer Gemeindepräsident
Zur Frage, ob seine Gemeinde vom neuen Angebot Gebrauch mache, antwortet Brunschwiler: «Der Gemeinderat hat contre-cœur beschlossen, teilzunehmen. Die Beliebtheit ist gross, und es sollte nicht auf dem Buckel der Kundinnen und Kunden ausgetragen werden. Bei schlechten Erfahrungen sind wir in Kürze wieder abgestiegen.»
Zähneknirschen in Uznach
Auf einen ähnlichen Standpunkt stellt sich Diego Forrer, Gemeindepräsident in Uznach. Das neue Angebot sei mit einem erheblichen administrativen Mehraufwand verbunden, doch vorderhand biete man es «zähneknirschend» an.
Kaltbrunn verzichtet
Während Schänis das neue Produkt ab dem 11. Dezember ebenfalls anbietet, hat sich Kaltbrunn nach Abwägung «aller Vor- und Nachteile» dagegen entschieden. Die Gemeinde lässt ausrichten: «Bereits heute besteht die Möglichkeit «SBB-Spartageskarten» (via SBB-Smartphone-App oder auf sbb.ch/spartageskarte) zu beziehen».