Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Kanton
25.07.2023

Unmut in St.Gallen über Sprayer

Kein einladender Anblick: Sprayereien in der Engelgasse in der Stadt St.Gallen.
Kein einladender Anblick: Sprayereien in der Engelgasse in der Stadt St.Gallen. Bild: sir
Schmierereien häufen sich in der Kantonshauptstadt St.Gallen – im Stadtmelder empören sich die Benutzer über farbig bleibende Wände und die fehlenden Reinigungsaktionen.

Farbige Wände in Teufen, Bühler und Gais, Schmierereien in der Innenstadt und neu «geschmückte» Mauern im Riethüsli. Sprayereien häufen sich in der Stadt St.Gallen und Umgebung in den letzten Wochen und gipfelten jüngst mit den Schlagzeilen über Juso-Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi, die von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde.

Hippe Schriftzüge setzen oftmals in Bahnhofsunterführungen oder unter Brücken bunte Akzente – daran ist man sich mittlerweile gewohnt. Auf Fassaden in der Markt- oder Engelsgasse verschandeln die Zeichnungen historische Bauwerke und auf den eigenen vier Wänden sorgt diese Art der Sachbeschädigung für die meiste Empörung.

Bei städtischen Gebäuden werden die Schmierereien rasch beseitigt. So war der Abwaschprozess vor der «Sauceria» an der Engelsgasse am Montagvormittag bereits in vollem Gange – die drei Täter, darunter Miriam Rizvi, hatten ihr Werk erst in der Nacht auf Montag vollendet.

  • Die Engelsgasse beherbergt so manche versprayte Wand. Bild: sir
    1 / 3
  • «Sauce für Güllen»: Das Werk von drei Tätern an der Engelsgasse. Bild: sir
    2 / 3
  • Vorwiegend von städtischen Fassaden werde das Farbige entfernt, private betroffene Hauseigentümer hätten das Nachsehen. Bild: sir
    3 / 3

Anders sehe es bei privaten Hauseigentümern aus, wie ein St.Galler Bürger im «Stadtmelder» schreibt. Seine Meldung über Schmierereien zur versprayten Bushaltestelle Riethüsli vom 7. Juni blieb sechs Wochen lang unbemerkt. Weitere Nutzer befürworten den geäusserten Unmut. «Man muss das Problem lösen und gegen Vandalismus vorgehen», findet ein anderer User.

Das höhere Budget zur Beseitigung von Vandalismus sei nämlich «einfach nur lächerlich». Ein weiteres Beispiel liefert ein User unter dem Namen «Steuerzahler»: «Ein Haus an der Teufenerstrasse wurde monatelang saniert und ist schon wieder versprayt.» Da hat die Bevölkerung mit ihren finanziellen bürgerlichen Pflichten wenig Freude.

Allgemein ärgert man sich über eine immer dreckiger werdende Stadt. Verpasste Müllabfuhren, überlaufene Abfalleimer und herumliegender Kehricht sind gängige Schlagwörter im «Stadtmelder». Viele Anregungen werden behoben, doch man wünscht sich aktives Vorgehen gegen die Ursachen. Das bleibe bis anhin aus: «Dazu fehlt in der Stadt St.Gallen jeglicher politischer Wille», schreibt ein weiterer User.

sir/stgallen24 / Linth24