Drei kantonale Vorlagen werden am Sonntag vom Stimmvolk angenommen oder abgelehnt. Im Folgenden erläutern wir Ihnen kurz den Inhalt der Vorlagen.
Entscheidende Spitalabstimmung

Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SRRWS)
Dem Kanton St.Gallen gehören vier Spitalverbunde, unter anderem die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SRRWS). Die Spitalverbunde sollen laut Kanton jeweils eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 Prozent haben. Die SRRWS hatte Ende 2021 eine Eigenkapitalquote von 24.1 Prozent und Ende 2022 von 17.1 Prozent.
Der Kantonsrat hat beschlossen, die Spitalverbunde finanziell so zu unterstützen, dass sie ab 2026 bis 2030 durchschnittlich eine Eigenkapitalquote von 23 Prozent erreichen. Zusätzlich müssen die Spitalverbunde selbst Massnahmen ergreifen, um eine Eigenkapitalquote von 25 Prozent zu erreichen.
Aus diesem Grund hat der Kantonsrat beschlossen, die SRRWS mit insgesamt 64.5 Millionen Franken zu unterstützen. 24.5 Millionen Franken davon erhält die SRRWS sowieso. Der Kanton hatte diesen Betrag für einen anderen Zweck eingeplant, nutzt ihn nun aber zur Erhöhung des Eigenkapitals der SRRWS. Es ist also keine neue Ausgabe. Deshalb stimmen wir nicht darüber ab. Die restlichen 40 Millionen Franken sind neue Ausgaben. Dieser Betrag unterliegt dem obligatorischen Finanzreferendum. Deshalb stimmen wir nun darüber ab.

Was würde sich ändern?
Wird die Vorlage angenommen, erhält die SRRWS 40 Millionen Franken vom Kanton. Zusammen mit den bereits beschlossenen 24.5 Millionen Franken erhöht sich das Eigenkapital der SRRWS somit um 64.5 Millionen Franken. Dadurch steigt auch die Eigenkapitalquote
Spital Linth
Dem Kanton St.Gallen gehören vier Spitalverbunde, unter anderem das Spital Linth in Uznach. Die Spitalverbunde sollen laut Kanton jeweils eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 Prozent haben. Das Spital Linth hatte Ende 2021 eine Eigenkapitalquote von 5.9 Prozent und Ende 2022 von 0.4 Prozent.

Der Kantonsrat hat beschlossen, die Spitalverbunde finanziell so zu unterstützen, dass sie ab 2026 bis 2030 durchschnittlich eine Eigenkapitalquote von 23 Prozent erreichen. Zusätzlich müssen die Spitalverbunde selbst Massnahmen ergreifen, um eine Eigenkapitalquote von 25 Prozent zu erreichen. Dafür hat der Kantonsrat beschlossen, das Spital Linth mit insgesamt 39.2 Millionen Franken zu unterstützen. Dieser Betrag unterliegt dem obligatorischen Finanzreferendum. Deshalb stimmen wir nun darüber ab.
Was würde sich ändern?
Wird die Vorlage angenommen, erhält das Spital Linth 39.2 Millionen Franken vom Kanton. Dadurch erhöht sich das Eigenkapital des Spitals Linth, wodurch auch die Eigenkapitalquote steigt.
Spital Grabs
Der Kanton hat entschieden, dass das Spital Altstätten ab 2027 keine stationären Behandlungen mehr anbieten wird. Das Spital Grabs soll diese Behandlungen ab 2027 übernehmen. Dafür ist ein Ausbau des Spitals Grabs in der Höhe von 126 Millionen Franken nötig. Das Spital selbst kann 26 Millionen Franken davon übernehmen. Der Kantonsrat hat beschlossen, dass der Kanton die restlichen 100 Millionen Franken übernimmt. Der Betrag unterliegt dem obligatorischen Finanzreferendum. Deshalb stimmen wir nun darüber ab.
Was würde sich ändern?
Wird die Vorlage angenommen, stellt der Kanton 100 Millionen Franken für den Ausbau des Spitals Grabs zur Verfügung. Ab 2027 wird das Spital Grabs die stationären Behandlungen des Spitals Altstätten übernehmen. Deshalb erhält das Spital Grabs 46 zusätzliche Spitalbetten und baut weitere Gebäude.