«Regio 144 an der Grenze des Machbaren». So titelte Linth24 am 18. Januar dieses Jahres und zeigte auf, was der Rettungsdienst alles leistet: «Wurden im Jahr 2021 noch knapp 8’000 Einsätze gefahren, so erhöhte sich diese Zahl 2022 um 15 Prozent auf rund 9’100 Einsätze.» Der Rettungsdienst warnte damals, dass Patienten in Zukunft selbst in Notfällen länger warten müssen, wenn nicht geeignete Massnahmen gefunden wurden.
Diesen Hilferuf hörte die Rapperswiler Kantonsrätin Susann Helbling, die auch Co-Präsidentin der lokalen SP ist. Zusammen mit 38 anderen Kantonsräten aus allen Parteien reichte sie Mitte Februar eine Interpellation, also eine verbindliche Anfrage an die Kantonsregierung ein. Die 39 Kantonsräte wollten wissen, mit welchen finanziellen Mitteln der Kanton St.Gallen dem Notfalldienst helfen könne.
Jetzt liegt die Antwort vor, wie die Linth-Zeitung schreibt, und diese ist ernüchternd: Es gibt nicht mehr Geld.
Schmeichelnde und knallharte Worte
Linth24 besorgte sich die Originalantwort der Regierung vom 16.Mai und fand darin deutliche Worte.
Zuerst wird der Dienst gelobt: Der Rettungsdienst Regio 144 AG versorgt das Einzugsgebiet des Wahlkreises See-Gaster (ohne Weesen, Amden und Schänis, die durch den Rettungsdienst Glarus versorgt werden). Er sei «ein Erfolgsmodell» und «kann als Vorbild für andere Rettungsorganisationen dienen».
Aber dann kommt die klare Absage: Die Regio 144 AG als privates Unternehmen und die Rettung St.Gallen sind Teil des Kantonsspitals St.Gallen und damit Teil einer selbständigen öffentlich-rechtlichen Anstalt. «Sie finanzieren ihre Aufwendungen aus den Einnahmen für Einweisungs- und Verlegungstransporte.»
Kurzum: Die Regio 144 müsse ihre Finanzen selbst im Griff haben. Und daraus folgt die Kantonsregierung, dass bei abzeichnenden Verlusten «entweder die Aufwände reduziert oder die Einnahmen über eine Anpassung der Tarife erhöht» werden.
Dies sei Aufgabe der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates von Regio144 und nicht des Kantons. St.Gallen zahle bereits 1,4 Millionen Franken an die Sanitätsnotrufzentrale: «Weitergehende Finanzierungsbeiträge sind nicht vorgesehen.»