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Kanton
08.03.2023
08.03.2023 16:34 Uhr

Spitäler mit 52-Millionen-Verlust

Die Abschlüsse der vier Spitalverbunde im Kanton St.Gallen bewegen sich Rahmen der Mittelfristplanungen.
Die Abschlüsse der vier Spitalverbunde im Kanton St.Gallen bewegen sich Rahmen der Mittelfristplanungen. Bild: Spitalinfo / PD / Web
Die vier St.Galler Spitalverbunde schliessen das Geschäftsjahr 2022 mit einem Verlust von 52,6 Millionen Franken ab, trotz Umsatzwachstum. Beim Spital Linth in Uznach beträgt das Minus fast 8 Millionen Franken.

Über die ganze Spitalgruppe wurden im 2022 total 62'044 stationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Das sind 1,2% mehr als im Vorjahr (2021: 61'333). Die Anzahl der stationären Austritte liegt damit aber noch immer unter dem Niveau vor der Pandemie (2019: 65'492). Die ambulanten Frequenzen sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,1% und gegenüber 2019 (vor Corona) um 3.3% gestiegen.

Diese Entwicklung der Frequenzen ist einerseits ein Resultat der Transformation der Spitäler Flawil/Rorschach (2021) und Wattwil (2022) sowie der zunehmenden Ambulantisierung. Die Frequenzentwicklung ist insofern erfreulich.

Im Jahresabschluss der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) ist eine ausserordentliche Wertberichtigung für die Spitalimmobilie Walenstadt über 8,1 Mio. Franken enthalten.

Der Verlust der Gruppe der St.Galler Spitäler beträgt deshalb 52,6 Millionen Franken. Insgesamt bewegen sich die Abschlüsse der Gruppe im Rahmen der in den Mittelfristplanungen prognostizierten Werte (ausgenommen Sonderabschreibungen und Mehrkosten aufgrund Teuerung und Fachkräftemangel).

Tabellarische Zusammenstellung von Budget 2022, Abschluss 2022 und Budget 2023 der St.Galler Spitalverbunde. Bild: Spitalverbunde des Kantons St.Gallen

Verlust von 46 Millionen Franken für 2023 budgetiert

Die Gruppe rechnet für 2023 mit einem gesamthaften Verlust von 45,9 Millionen Franken über alle vier Spitalverbunde und einer EBITDA-Marge von 1,3%. Das Jahr 2023 stellt ein weiteres Übergangsjahr dar, um nach erfolgter Transformation in Walenstadt den Fokus auf Effizienzsteigerungen und Betriebsoptimierungen legen zu können.

Insgesamt liegen die Budgetwerte auf Linie der Mittelfristplanungen; davon ausgenommen sind Budgetkorrekturen aufgrund des vom Kanton gewährten Teuerungsausgleichs von 1,5% sowie nicht erfolgter Preisanpassungen in der Tarifstruktur der Versicherer. Hinzu kommen die allgemeine Teuerung der (medizinischen) Produkte und der Energieversorgung sowie ein Rückgang der durchschnittlichen Fallschwere stationär betreuter Patienten.

Spital Linth: 7,9 Millionen Franken Verlust

Das Spital Linth schliesst das Geschäftsjahr 2022 mit einem negativen Ergebnis von 7,9 Mio. Franken ab. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine Ergebnisverbesserung von 1,7 Mio. Jedoch liegt das konsolidierte Resultat unter den Erwartungen.

Die Erträge konnten dank abrechenbaren Austritten von 6'059 um 5.6 Mio. Franken gesteigert werden. Mit 473 mehr Patienten im Vergleich zum Vorjahr konnten die stationären Frequenzen erfreulicherweise übertroffen werden.

Aufwandseitig sind hohe Kosten von mehr als 3 Mio. Franken für temporäres Personal angefallen. Grund dafür ist u.a. die aktuelle Schwierigkeit der Rekrutierung besonders von Pflegefachkräften.

Parallel zu den gestiegenen Frequenzen erhöhte sich auch der Aufwand für den medizinischen Bedarf um 0,7 Mio. Franken. Die allgemeine Teuerung der Produkte begründet den Anstieg der Kosten mit.

PD, Spitalverbunde des Kantons St.Gallen