Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Leserbrief
Uznach
22.02.2023
22.02.2023 17:42 Uhr

Prof. Weder: «Genug ist genug»

Prof. Dr. Bruno H. Weder äussert sich zu den Ereignissen im Uzner Rathaus.
Prof. Dr. Bruno H. Weder äussert sich zu den Ereignissen im Uzner Rathaus. Bild: zvg
Professor Dr. Bruno H. Weder aus Uznach schreibt unter der Schlagzeile «Von der Gemeindeautonomie zur Gemeindeautokratie» einen Leserbrief zu den Vorgängen in seiner Gemeinde.

Die Eigentümerschaft der Firma Streuli in Uznach sprach kürzlich Klartext in einem Zeitungsinterview. Die Gemeinde verschleppe deren Projekte und es gehe nichts vorwärts. Man müsse sich überlegen, ob die ganze Firma nicht zum Beispiel nach Ausserschwyz verlegt werden soll. Dies passt alles zum überheblichen und selbstherrlichen Gebaren der Behörden im Uzner Rathaus.

Kurz vor Weihnachten habe ich an dieser Stelle geschrieben: Rücktritt der Gemeindebehörden in Uznach wäre eigentlich der Normalfall. Passiert ist: NICHTS!

Im Gegenteil: es wird emsig darauf geachtet, die Pfründen nicht zu verlieren. Schliesslich geht es darum, hohe sechsstellige Beträge an Einkommen und Pensionen zu sichern und nicht darum, mit den Einwohnerinnen und Einwohnern der Ein-Rosen-Stadt eine visionäre Zukunft, geschweige denn ein sinnvolles Zusammenleben zu gestalten.

Im Gegenteil: Was uns das umfassende Interview https://www.linthzeitung.ch/wirtschaft/wars-das-benefit-waere-hoeher-wenn-man-synergien-nutzte mit Frau Streuli und Herrn Vecellio (danke vielmals dafür!) offenbart: Möglichst viele Vorbehalte der Behörden (weil das Projekt nicht auf Ihrem Boden gewachsen ist?) sollen Visionen verhindern. Dazu werden wieder Aufträge für externe Gutachten mit tausenden Franken an Steuergeldern vergeben (gefragt werden wir Grundeigentümerschaften, wie das jetzt neuerdings heisst, natürlich nicht!).

Also alles wie gehabt: Die Behörden benehmen sich wie die Feudalherren im Mittelalter. Nur: Wenn eine solch potente Steuerzahlerschaft (so heisst es wohl heute?) vergrault wird und auszieht: Wer bezahlt dann der Behördenschaft (so heisst es wohl heute?) deren horrende Gehälter?

Es kommt dazu: Die Politikverdrossenheit des «einfachen» Bürgers, der «gewöhnlichen» Bürgerin wird wohl wachsen.

Ich habe diesbezüglich Frau Regierungsrätin Dr. Bucher ebenfalls kurz vor Weihnachten einen eingeschriebenen Brief geschrieben, worin ich – mehrfach belegt mit diversen schriftlichen Unterlagen – diese Misere beklagt und auf die negativen Konsequenzen deutlich hingewiesen habe.

Fazit? Nicht einmal eine Bestätigung des Erhalts des Schreibens (zum Glück kann dies durch die Post wenigstens nachverfolgt werden). Wenn jemand nun von Pessimismus reden sollte: Nein, viel schlimmer: Auf dem Weg zur Gemeindeautokratie, abgesegnet durch die Vorsteherin des Departements des Innern im Kanton!

Prof. Dr. Bruno H. Weder, Uznach