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Rapperswil-Jona
20.01.2023
20.01.2023 08:05 Uhr

«Essen auch für Dich»

FOOD4U2 Team. v.l.n.r. Hans Peter Rathgeb, André Riva, Markus Arnitz, Beatrix Züger, Gisela Wasem, Silke Klingelfuss. (Es fehlen: Christopher, Luna, Jennifer, Thomas, Amy, Sonja, uvm.)
FOOD4U2 Team. v.l.n.r. Hans Peter Rathgeb, André Riva, Markus Arnitz, Beatrix Züger, Gisela Wasem, Silke Klingelfuss. (Es fehlen: Christopher, Luna, Jennifer, Thomas, Amy, Sonja, uvm.) Bild: food4u2.ch
Der Rapperswiler Verein FOOD4U2 rettet seit Februar 2022 gutes Essen und stellt es auf dem Zeughausareal für alle Interessierten zur Abholung bereit.

Die Not in der Stadt 

In den letzten zwei Jahren zeigte sich die Not vieler Menschen in der Stadt offener und unbarmherziger. Neben finanziellen kommen oft auch familiäre, kulturelle und soziale Probleme hinzu. Vor Corona waren wirtschaftliche Engpässe bei Einwohnern der Stadt Rapperswil-Jona und der Region eher verborgen. Offen traten sie mit dem Lockdown 2020 zutage. Dies änderte sich seither nicht mehr. Im Gegenteil: Mit der Ankunft der ukrainischen Flüchtlinge erhielt das Problem eine unerwartete Dimension.  

Handeln statt reden 

FOOD4U2, «Essen auch für Dich». Der Name ist Programm. Im Februar 2022 mit Vertretern aus Gewerbe und Politik gegründet, holt FOOD4U2 (Essen auch für Dich) mehrmals die Woche bei Partnerbetrieben in der Region noch einwandfreie Lebensmittel ab und gibt diese an alle Menschen, ohne Einschränkungen oder Nachweis von Bedürftigkeit, weiter.  

Der Verein Zeughausgarten hat FOOD4U2 grosszügigerweise den rechten Teil ihres Containers auf dem Zeughausareal eingerichtet und zum Gebrauch überlassen. Den modernen Kühlschrank im Innenraum hat die Stadt Rapperswil-Jona finanziert. 

Initiant Markus Arnitz zur Vereinsgründung: «Ich habe in Ländern gelebt, in welchen Hunger auf den Strassen alltäglich ist. In der Schweiz wird zu viel weggeworfen, was noch tadellos geniessbar wäre». Während der Corona Zeit zum beruflichen Nichtstun verdammt, engagierte er sich bei einer Organisation, die in Deutschland, Österreich und in der Schweiz tätig ist. Glücklich wurde er dabei nicht. «Das Verhalten der dortigen Mitglieder, quer durch alle Stufen, entsprach in beschämend geringer Weise meiner Vorstellung von Professionalität, Führungskompetenzen, Respekt und Würde.» 

  • Der Fairteiler, ein öffentlicher Lagerraum mit Kühlschrank, im Container auf dem Zeughausareal. Bild: www.food4u2.ch
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  • Vorstandsmitglied André Riva beim einladen der Lebensmittel. Bild: food4u2.ch
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  • Bereitstellen der ersten Lieferung im 2023 Bild: Food4U2
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  • Man darf die Lebensmittel gratis mitnehmen. Bild: FOOD4U2
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  • Alles, was FOOD4U2 anliefert, ist frisch. Bild: food4u2.ch
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  • Fleisch wird streng kontrolliert; bei der Abgabe unter hygienischen Bedingungen portioniert und gerecht verteilt. Bild: FOOD4U2
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  • Man weiss nie im Voraus, was man bekommt. Bild: food4u2.ch
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  • Der Wagen ist fast voll, aber etwas mehr geht immer noch. André und Geri bei einem FOOD4U2 Partnerbetrieb in Zürich Bild: Markus Arnitz, FOOD4U2
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  • food4u2.ch Logo Rapperswil Bild: food4u2.ch
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Mitarbeit und Projekte 

Ohne all die freiwilligen Helfer wäre die ganze Arbeit nicht möglich. In ihrer Freizeit und mit eigenen Mitteln; Fahrzeugen, Benzin, Verpackungsmaterial; holen sie mehrmals wöchentlich bei Partnerbetrieben Lebensmittel ab. Die steigende Bekanntheit weckt das Interesse weiterer Betriebe in der Region und führt zu Anfragen zur Zusammenarbeit mit überregionalen Organisationen.

Spenden und Zuwendungen möchte FOOD4U2 für einen eigenen Container und einen Lieferwagen einsetzen. Bei Interesse an einer Mitgliedschaft oder einer Kooperationsvereinbarung als Betrieb, meldet man sich unter info@food4u2.ch 

FOOD4U2 betreibt eine eigene Facebook Gruppe. Nach Annahme der Beitrittsanfrage sind alle Aktivitäten und Lieferungen einsehbar.

Respekt und Würde 

Retten um jeden Preis gibt es nicht bei FOOD4U2.  Markus Arnitz: «In unserer Bundesverfassung steht wortwörtlich: «Die Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen.» Essen hat auch mit Würde zu tun. Sogar elementar viel.»  Deshalb werden nur einwandfreie Lebensmittel zur Mitnahme gebracht. Markus Arnitz: «Das unterscheidet uns von anderen Foodwaste Organisationen». Die oberste Regel für jedes Mitglied lautet «Ich teile, was ich selber esse und nicht «Esst meine Reste». 

Im Fairteiler, dem öffentlichen Kühlschrank auf dem Zeughausareal in Rapperswil,  ist angeschrieben, welche Lebensmittel zum Teilen erlaubt sind. Die Bevölkerung von Rapperswil ist herzlich eingeladen, das Angebot zu nutzen.  

Für Spenden nutzen Sie den angehängten QR-Einzahlungsschein
St. Galler Kantonalbank IBAN CH43 0078 1626 3360 6200 0

  • Beispiel Auslage_05; bereit zum mitnehmen für jeden der will. Bild: food4u2.ch
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  • Foto einer Abholung beim Grossverteiler in Zürich am Samstag nach Ladenschluss. Alles frisch! Alles wäre weggeworfen worden, hätte man es nicht abgeholt. Bild: food4u2.ch
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  • Beispiel: Asiatische Nudelsuppe mit Fleisch und Gemüse; ausschliesslich mit geretteten Lebensmitteln. Bild: Markus Arnitz, FOOD4U2
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  • Beispiel Auslage_04 im Container Bild: food4u2.ch
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  • Der Rapperswiler Verein FOOD4U2 sortiert die Lebensmittel und bringt nur einwandfreie Ware. Bild: food4u2.ch
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  • Auslage_03 Lieferung an einem Samstagabend. Alles frisch vom Grossverteiler. Hätte FOOD4U2 das nicht abgeholt, wäre es in der Grüntonne gelandet. Bild: food4u2.ch
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  • Auslage_02 Bild: food4u2.ch
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  • Abholung von 1100 Liter frischer Bio-Vollmilch wegen Überproduktion. Bild: food4u2.ch
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  • Ein Kühlschrank voll mit frischer Bio-Vollmilch Bild: food4u2.ch
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