Die Wogen gehen hoch in Uznach. Der beabsichtigte Verkauf des Pflegezentrums Linth (PZL) an die kantonale Asylorganisation TISG und die Umnutzung der Institution als definitive Aufnahmestelle für unbegleitete Asylsuchende hat die bürgerlichen Parteien (Mitte, FDP, SVP) «schockiert» - wie Linth24 in den vergangenen Tagen mehrfach berichtete. Selbst aus linken Kreisen kommt Kritik. Die SP will nicht über einen Verkauf verhandeln. Die Grünen sind «enttäuscht und erbost» über die Absichten der Besitzer (die Gemeinden Uznach, Benken, Eschenbach, Gommiswald, Kaltbrunn, Rapperswil-Jona und Schmerikon).
Neues Personal und Bewohner aus der südlichen Welt
Nun meldet sich Jürg Eberle, der Leiter des Migrationsamt des Kantons St. Gallen, zu Wort und nennt gegenüber Linth24 die konkreten Pläne für das PZL, in dem aktuell 49 Asylsuchende untergebracht sind. Weil die Lage im Asylbereich schweizweit sehr angespannt ist, seien die Prognosen des Bundes hoch, so Eberle: «Wir müssen uns vorbereiten, bereits im Januar bis zu 120 Personen in Uznach unterzubringen.»
Dies macht eine deutliche Aufstockung des Personals nötig. Bisher ist der Betrieb in Uznach auf maximal 60 Asylsuchende ausgerichtet. Eberle: «Aufgrund der Erweiterung auf eine Auslastung von 120 Personen sind wir weiterhin auf der Suche nach Personal und werden in Kürze weitere Stellen ausschreiben.»
Konkret wird Eberle auch, was die Herkunft der Asylsuchenden betrifft: «Sie kommen aus Syrien, Irak, Kolumbien, Georgien, Burundi, Somalia, Jemen, Afghanistan und aus der Türkei.» Schutzsuchende aus der Ukraine dagegen werden in Uznach nicht erwartet.
Sprachkurse und Integrationsmodule
Für die Neuankömmlinge sind Deutschkurse (zwischen 10 und 22 Lektionen pro Woche) sowie vier Integrationsmodule zu den Themen «Werte und Normen», «Gesundheitssystem», «Wohnen» sowie «Ämter und Behörden» vorgesehen.
Das Asylzentrum werde im «24 Stunden/7-Tage-Betrieb» geführt, so Eberle.