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Schmerikon
22.10.2022

Elektroschock für Fische im Aabach

Mit 400-600 Volt werden die Fische betäubt um sie einzufangen.
Mit 400-600 Volt werden die Fische betäubt um sie einzufangen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
Der Aabach wird reprofiliert. Im Vorfeld der aufwändigen Arbeiten wurde der Fischbestand ermittelt.

Wie fängt man Fische, die von blossem Auge kaum erkennbar sind? Man betäubt sie für kurze Zeit mit Strom, um sie danach abzufischen, die Art zu bestimmen, zu messen und zu wägen. Der Grund ist die bevorstehende Reprofilierung im Unterlauf des Aabach, um den Hochwasserschutz sicherzustellen.

  • Einsatzbesprechung der Kantonalen Fischereiaufsicht Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Bereitstellung für die Abfischung mit Strom Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Hochwasserschutz unter Berücksichtigung der Fischbedürfnisse

Der Wasserabfluss bei Unwetter wird im Aabach Unterlauf durch Sandablagerungen und der üppigen Vegetation behindert.  Deshalb sollen im Winter die nördlichen Vorländer abgetragen werden, um besser gegen Hochwasser gewappnet zu sein. Um den berechtigten Anliegen aus Fischereikreisen zur Verbesserung des Fischaufstieges gerecht zu werden, wurde am Freitag die Fischpopulation durch Abfischen ermittelt. Man möchte nach der Umsetzung des Projekts eine Erfolgskontrolle.

  • Alle Fische werden gemessen und gewogen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Artenbestimmung. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Die einzige junge Regenbogenforelle an diesem Morgen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Egli Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Umstrittene Reprofilierung der südlichen Vorländer im Winter 2019/20

In Abstimmung mit dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) erfolgte die Reprofilierung der südlichen Vorländer als erste Etappe. Die Massnahme stiess in der Öffentlichkeit und insbesondere in Fischereikreisen auf Unverständnis. Allem voran wurden der fehlende Schatten und der Sichtschutz für aufsteigende Fische infolge der Entfernung der Ufervegetation in diesem monotonen Bachabschnitt kritisiert.

Der Amtsleiter des ANJF war sehr um eine einvernehmliche Lösung für die ausstehende Sanierung der Nordseite bemüht. Bei genauer Betrachtung ist festzustellen, dass die aktuellen Unterhaltsmassahmen in Bezug auf das Erscheinungsbild nicht von den Reprofilierungen von 1997 und 2007 abweichen. Für eine Wiederherstellung des Profils ist die Entfernung der Vegetation unvermeidlich.

Auf Anregung von Fischereiverbänden wurde ein Konzept geprüft, wie aus fischökologischer Sicht im Rahmen von ergänzenden Unterhaltsarbeiten der Bachabschnitt aufgewertet werden kann.

Die Fischereiverbände unterstützen das Monitoring

Weil der Zürichsee ein Konkordatsgewässer ist, führten die Präsidenten des Zürcher und Schwyzer Fischereiverbandes und des Fischereivereins See-Gaster zusammen mit dem Team der kantonalen Fischereiaufsicht die Abfischung durch. Die Fische wurden im Aabach mit 400-600 Volt kurz betäubt, um deren Bestand zu ermitteln. Es fand sich eine reiche Vielfalt von Arten: Schmerlen, Barben, Groppen, Trüschen, Schleien, Alet, Egli und Bachforellen.

Nach Beendigung der Hochwasserschutz- und Struktureinbauten wird eine erneute Abfischung zwecks Erfolgskontrolle durchgeführt.

Markus Arnitz, Linth24