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Kanton
30.04.2022

St.Galler Grünliberale sagen viermal Ja

Am Sonntag, 15. Mai 2022, wird über eine kantonale Vorlage sowie drei eidgenössische abgestimmt. (Symbolbild)
Am Sonntag, 15. Mai 2022, wird über eine kantonale Vorlage sowie drei eidgenössische abgestimmt. (Symbolbild) Bild: zVg
Die Grünliberalen fassten an ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung vom 26. April im Waaghaussaal St.Gallen die Abstimmungsparolen für den 15. Mai: ein klares Ja zu allen Vorlagen, kantonal wie national.

Zuvor berichtete Kantonsrat Andrin Monstein aus der vergangenen Session. Die GLP hat sich vergeblich für ihre ökologischen Kernanliegen eingesetzt. Auf die Förderung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge will die konservative Ratsmehrheit gänzlich verzichten. Das Instrument der Grünflächenziffer wurde so stark verwässert, dass deren positive Wirkung auf Biodiversität und Mikroklima vollkommen entfällt.

Angenommen wurde eine Motion aus den Reihen der GLP, welche ein Verbot von Konversionstherapien fordert. Darunter werden verschiedene Formen von Behandlungen verstanden, die darauf abzielen, die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität eines Menschen zu ändern.

Klares Ja zu Frontex/Schengen

Schengen ist ein Erfolgsmodell, es stärkt die Sicherheit der Schweiz, schafft Reisefreiheit und ist wichtig für unseren Wirtschaftsstandort, besonders für St.Gallen als Grenzkanton.

Die Beziehungen der Schweiz zur EU sind seit dem Abbruch der Verhandlungen zum Institutionellen Rahmenabkommen stark belastet und die Zukunft der Bilateralen Beziehungen ist alles andere als gesichert.

Ein Ja zu Frontex ist somit auch ein europapolitisches Ja und dient dazu, die Verantwortung für die Missstände an Europas Aussengrenzen mitzutragen und lösungsorientiert mit allen Beteiligten zusammenarbeiten.

Erweiterte Widerspruchslösung führt zu mehr Organspenden

Zahlen von anderen Ländern zeigen, dass die Widerspruchslösung zu mehr Organspenden führt. Das verkürzt die Wartezeit für ein Organ und rettet Menschenleben.

Umfragen zeigen, dass die grosse Mehrheit der Bevölkerung positiv zu einer Organspende steht, die meisten haben das aber nicht so vermerkt. Die Vorlage widerspiegelt diese solidarische Haltung der Gesellschaft, weshalb die Grünliberalen klar für die Annahme sind. Präsident Ramon Waser wies zudem darauf hin, wie wichtig es sei, eine Entscheidung zu treffen und diese mitzuteilen, egal wie diese ausfalle.

Ja zum Filmgesetz und zum Staatsarchiv

Angeregt diskutiert wurde das Filmgesetz. Nationalrat Thomas Brunner vertrat die Mehrheit des Vorstands für die Vorlage. Neu sollen auch Streaming-Plattformen in der Schweiz investieren. Die Investitionspflicht von 4 Prozent ist eine marktnahe und moderate Lösung, die ohne Steuergeld auskommt. Dieser Weg hat sich in vielen europäischen Ländern bewährt.

Aus Sicht der Gegenseite, vertreten durch JGLP-Mitglied Yannick Eberle, macht das Filmgesetz kontraproduktive Einschränkungen bei der Definition des Schweizer Films und verlangt eine starre, protektionistische und auch entwicklungspolitisch bedenkliche Quote für europäische Filme. Weiter ist für die GegnerInnen die Vorlage überladen und wettbewerbsverzerrend.

Die Grünliberalen stimmten mit einer Dreviertel-Mehrheit dem Gesetz zu.

Einstimmig und ohne Diskussion wurde der Kantonsratsbeschluss über den Bau des neuen Staatsarchivs angenommen.

GLP Kanton St.Gallen