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Benken
10.02.2022

Metzgerei Jud: Von einem erfolgreichen Jahr ins nächste

Nik Jud (l.) durfte 2021 mit seinem Lernenden Tobias Betschart den Preis «Berufsbildner des Jahres» entgegen nehmen.
Nik Jud (l.) durfte 2021 mit seinem Lernenden Tobias Betschart den Preis «Berufsbildner des Jahres» entgegen nehmen. Bild: zukunftsträger.ch
Die Coronazeit stürzte viele Geschäfte im Linthgebiet in eine existenzielle Krise. Dass es auch Ausnahmen gibt, zeigt der Besuch in der mit Preisen ausgezeichneten Metzgerei Jud in Benken.

2021 war für einige Unternehmen im Linthgebiet ein Segen, für andere ein Fluch. Viele Betriebe müssen bis heute um ihre Existenz kämpfen. Nicht so die Metzgerei von Nik Jud in Benken. Innert weniger Monate wurde er mit zwei wichtigen Preisen der Branche ausgezeichnet.  Im Juni 2021 erhielt er den Anerkennungspreis als «Lehrbetrieb des Jahres», im September wurde er zum «Lehrmeister des Jahres» erkoren. Angemeldet hatten ihn seine eigenen Lehrlinge. Das sagt schon alles zum Betriebsklima.

Lehrlings-Ausbildung liegt am Herzen

Nik Jud meint dazu gegenüber Linth24: «Die Ausbildung der Lehrlinge liegt mir besonders am Herzen. Als Prüfungsexperte erlebe ich an den Abschlussprüfungen immer wieder, dass viele Lernende wenig praktische Erfahrung im Umgang mit Kunden haben. Deshalb gehe ich andere Wege. Am Montagnachmittag führen meine Lehrlinge die Metzgerei in eigener Verantwortung. Gecoacht werden sie von erfahrenen Mitarbeitern.»

Azubi-Metzg: Jeden Montagnachmittag tragen die Lernenden die Verantwortung für den Betrieb. Bild: zVg

«Ausruhen liegt mir nicht»

Der Anfang mit der Metzgerei vor 18 Jahren war nicht einfach, doch mittlerweile wuchs der Betrieb bereits auf 25 Mitarbeitende an. Der Erfolg basiert auf klaren Zielen und Willensstärke – «Zurückschauen und ausruhen liegt mir nicht», so Jud. In vielen Dörfern gibt es keine Metzgereien mehr und die Branche hat mit Nachwuchs zu kämpfen, Grossverteiler machen Druck.

Nik Jud sagt dazu: « Ich will nicht Grossverteiler konkurrenzieren. Mein Ziel ist es, immer regionaler zu werden. Ich will versuchen, jeden Bauer, jedes Tier aus der unmittelbaren Umgebung, und auch andere Produkte, wie Teigwaren, Milchprodukte, Früchte, Gemüse darin einzubinden. Meine Kunden schätzen das sehr und reisen oft auch von weit her an.»

Nik Jud – erfolgreich weil bei ihm der Mensch im Mittelpunkt steht. Bild: zVg

Vermeidung von Foodwaste

Um den Beruf als Metzger oder Fleischfachmann/-frau attraktiv zu machen und ein korrektes Bild zu vermitteln, lädt Nik Jud auch Oberstufenschüler zu Betriebsbesichtigungen ein. «20 Jugendliche waren interessiert und wir haben bereits 2 neue Lehrlinge.» Gleichzeitig ist Nik Jud auch die Vermeidung von Foodwaste wichtig. Sein Betrieb ist Partner von «Too good to go».

«Wer innovativ ist, seine Mitarbeiter schätzt und fördert, der schafft sich als Chef Freiräume, die für die Kundenpflege und die Förderung des Berufsbilds wichtig sind», erklärt Jud. Das Vertrauen der Angestellten und Kunden bestätigt diesen Weg.

Markus Arnitz, freier Mitarbeiter Linth24