Nach ihrer Flucht 1994 kehrt die in Jona wohnhafte Josephine Niyikiza zum ersten Mal nach 28 Jahren in ihr ursprüngliches Heimatland Rwanda zurück. Auf Linth24 erzählt sie von ihren Erfahrungen. Nach Teil 1 und Teil 2 folgt nun der dritte Teil.
- Reisebericht aus Rwanda von Josephine
«Nachdem wir das Auto mit 3 Koffern voller Geschenke und Lebensmittel geladen haben, fuhren wir um 6:30 Richtung Westen los. Bis zu unserem Tagesziel in Kibuye am Kivusee hatten wir 137 kurvenreiche Kilometer und 3.5 Stunden Fahrt durch eine malerische, hügelige Landschaft vor uns – Ruanda heisst auch «Land der 1’000 Hügel», gefühlt waren es eher 10'000…
Nach 3 Stunden gab es einen Zwischenstopp, bei welchem wir zuerst in einem Restaurant unseren Hunger mit einem feinen Menü stillten. Anschliessend machten wir bei der Familie meiner Schwester einen Überraschungsbesuch. Die Kinder hatten grosse Freude an der Schokolode und die Augen des Jungen strahlten als er den Fussball sah. Dazu gab’s auch Kleider, einen Sack Reis, eine Flasche Öl und Zucker.
Wertvoller Kontakt bei der Behörde
Um 13 Uhr hatte ich einen Termin bei der Verwaltung des «Kantons» in welchem mein Dorf liegt. Ich durfte meine Stiftung love4all der zuständigen Person vorstellen. Es entwickelte sich ein sehr interessantes 2-stündiges Gespräch, in welchem sie mir auch aufgezeigt hat, wo sie den grössten Handlungsbedarf bei der Bevölkerung sieht. Die Hauptthemen aus ihrer Sicht sind: Armut, Arbeitslose Jugendliche, Gesundheitswesen, Behinderte und Albinos. Sie bestätigte mir, dass mein Dorf in der Region liegt, welche am meisten Unterstützung braucht. Sie hat mir auch viele Links und Informationen zugestellt, welche ich dann in der Schweiz mit dem love4all Team anschauen werde. Eines ist sicher, ich konnte einen sehr wertvollen Kontakt bei der Behörde knüpfen, welche auch ein Herz für die Unterstützungsbedürftigen hat.
Anschliessend gings weiter zu Kivusee, wo wir ein preiswertes, schönes Hotel mit Sicht auf den Kivusee gefunden haben. Nach einem kleinen Abendessen gingen wir schlafen, denn wir hatten einen anstrengenden Tag vor uns.