Der 30. Dezember war der letzte Handelstag des Jahres 2021. Silvester ist Börsenfeiertag.
Dank rascher Erholung nach dem Pandemiejahr 2020, stark steigenden Gewinnen der Unternehmungen, expansiver Geldpolitik und nicht zuletzt auch dank Staatshilfen und einer starken Kursentwicklung der Index-Schwergewichte (z.B. Nestlé, Roche) haben sich die Schweizer Aktien deutlich erholt. Somit ist die Jahresbilanz sehr positiv – ein Plus von 21 Prozent – die Schweizer Börse ist praktisch Weltspitze. Von den grossen Börsenplätzen war einzig die USA (NASDAQ) punktemässig leicht besser.
Bei den Währungen zieht der Schweizerfranken weiter an. Der Euro wird zu 1.035 getauscht, der US-Dollar zu 0.91, was die Anleger nicht besonders stört im Vergleich zu früher. Gold kostet 1800 USD pro Unze bzw. 53'000 CHF pro Kilo. Die Kryptowährungen (Bitcoins) notieren deutlich unter dem Jahreshoch 47'500 anstatt 67'000 USD.
Unternehmensmeldungen
Clariant kauft eine BASF-Sparte für 60 Millionen Dollar. Der Schweizer Spezialchemiekonzern akquiriert von seinem deutschen Konkurrenten dessen Geschäft mit Mineralstoffen mitsamt dem US-Produktionsstandort.
Die Industrie leidet weltweit unter Lieferproblemen. Das spürt auch ABB. Nach Meinung von Peter Voser, Verwaltungsratspräsident des Technologiekonzerns, dürfte aber der Höhepunkt dieser Probleme allmählich überwunden sein.
Das Genfer Biotechnologieunternehmen Relief Therapeutics bzw. dessen US-Partner hat in den USA den Status «Therapiedurchbruch» für Aviptadil erneut als Antrag gestellt. Das bedeutet eine Anfrage zur Marktzulassung für Patienten mit Atembeschwerden durch Corona.
Der Solarzellenhersteller Meyer Burger baut in Übersee aus und hat seinen Standort für die Produktion in den USA bekanntgegeben. Das neue Werk wird in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona errichtet.
Sieger und Verlierer
Zu den Siegern des Jahres 2021 gehören Richemont mit +70 Prozent Aktienkursgewinn, Sika mit +56, Partners Group, ABB, Swiss Life und Alcon mit 35-40 Prozent, Geberit, Lonza und Givaudan mit je 30-35 Prozent. Schlusslichter bilden Holcim und Logitech. Auffallend war vor allem Credit Suisse wegen Fondverlusten mit minus 22 Prozent Verlust.
Partners Group war neu beim SMI dazu gekommen, Logitech hat sich aus dem Index verabschiedet, was die Kursunterschiede erklärt.
Aussichten 2022
Die Konjunkturexperten rechnen mit einer Fortsetzung der Erholung, aber bei abgeschwächter Wachstumsdynamik. Die Notenbanken – ausser der Schweiz – haben eine Zinswende, eine Abkehr von der Nullzinspolitik, angekündigt.
Sorgen bereitet auch die Corona-Variante Omikron. Auch wenn der Krankheitsverlauf milder sein soll, ist mit Absenzen von Arbeitnehmenden zu rechnen. Risiken bringen auch die Lieferengpässe sowie der Fachkräftemangel. Eine Zeitbombe ist noch immer der Immobilienmarkt in China. Der Gigant Evergrande kann offenbar weitere Zahlungsfristen nicht einhalten.