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Rapperswil-Jona
01.11.2021
02.11.2021 08:58 Uhr

«Vandalismus ist in der ganzen Stadt ein Thema»

Die Plakate in der Rapperswiler Unterführung werden regelmässig zerfetzt und verunstaltet.
Die Plakate in der Rapperswiler Unterführung werden regelmässig zerfetzt und verunstaltet. Bild: Linth24
In Rapperswil-Jona sieht man es immer öfters: Grosse Werbeplakate, welche von unbekannten Tätern komplett zerstört werden. Linth24 erkundigte sich, was Stadt und Polizei dagegen unternehmen.

Es wird schon vielen Leuten aufgefallen sein: Praktisch jede Woche werden in Rapperswil-Jona in der Unterführung, die unter der Kantonsstrasse durch vom Bahnhof auf den Fischmarktplatz führt, neue Werbeplakate angebracht und nur kurze Zeit später sind die Plakate zerfetzt und bemalt – ein unschöner Anblick. 

«Vandalismus ist leider in der ganzen Stadt ein Thema», erklärt Andrea Gschwend, Leiterin Fachstelle Kommunikation von Rapperswil-Jona, gegenüber Linth24. Die Polizeidienste führen zwar im Rahmen von Patrouillen Kontrollen durch, um präventiv zu wirken, doch eine vollständige Überwachung der städtischen Infrastruktur sei allerdings nicht zu leisten.

Vor allem an unbeobachteten Orten

Für die Pflege der Plakate ist die Allgemeine Plakatgesellschaft AG «APG|SGA» zuständig. Auch ihnen ist der Vandalismus der Plakate nur zu gut bekannt. «Vandalismus ist so alt wie das Plakat», sagt die Medienverantwortliche Nadja Mühlemann und fährt fort: «Das kommt immer mal wieder vor, besonders häuft es sich vor polarisierenden Wahlen und Abstimmungen an unbeobachteten Orten wie Unterführungen.» 

  • Die eigentliche Werbung ist kaum noch zu erkennen. Bild: Linth24
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«Vandalismus schadet der Wirtschaft»

Plakate können unterhalten, polarisieren, provozieren und zur Meinungsbildung anregen. «Sie zu verunstalten oder abzureissen stellt jedoch Sachbeschädigung dar und ist folglich eine Straftat vor dem Schweizer Gesetz», erklärt Mühlemann. Zudem schade der Vandalismus auch der Wirtschaft: «Die Kosten tragen einerseits die Werbetreibenden beim Druck von Ersatzplakaten (oft sind lokale KMU und Politisierende betroffen) und andererseits die APG|SGA bei der Reinigung oder Instandsetzung der Werbeflächen sowie bei grösseren Schäden an Werbeträgern.»

Kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat

Bei der Prävention arbeitet die APG|SGA mit den privaten/öffentlichen Grundeigentümern, den Behörden und wie auch die Stadt Rapperswil-Jona mit der Polizei zusammen. «Zudem sind wir auf die Beobachtung der Öffentlichkeit und Zeugenaussagen angewiesen», ergänzt Mühlemann, doch leider entwische die Täterschaft oft unerkannt. Sie fügt an: «Verschandeln von Plakaten ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.»

Auch Hanspeter Krüsi von der Kapo bestätigt, dass der Vandalismus an Plakaten eine Straftat ist: «Wenn jemand fremdes Eigentum beschädigt, macht er sich grundsätzlich strafbar, sofern der Geschädigte einen Strafantrag unterschreibt. Dann ist die Grundlage gegeben, gegen den Beschuldigten einen Rapport an die Staatsanwaltschaft zu erstellen. Diese entscheidet dann über die Busse/Strafe.»

Linda Barberi, Linth24