Es ist hart, es ist ungewohnt und ganz speziell. Seit über zwei Wochen hat der FC Rapperswil-Jona sämtliche Aktivitäten gestoppt – Training und Meisterschaft ruhen. Denn der Fussballverband hat entschieden, dass bis 30. April 2020 in allen Ligen keine Spiele stattfinden und auch keine Trainings durchgeführt werden sollen. Und dann? Geht es überhaupt weiter?
Es ist in der Tat eine schwierige Zeit für die Spieler des FC Rapperswil-Jona. Simon Rohrbach, Mittelfeldspieler beim FCRJ, beschreibt dies zum Beispiel wie folgt: «Mir geht es zwar persönlich gut, aber sportlich gesehen ist es sehr schwer. Ich trainiere jeden Tag alleine, jogge viel, mache Kraft und Stabilitätsübungen.» Verteidiger Roman Güntensperger sieht es genau gleich: «Ich versuche mich mit einem Trainingsplan fit zu halten. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal soviel im Wald unterwegs war. Aber alleine zu trainieren verlangt enorm viel Disziplin.»
Auch Torhüter Diego Yanz kämpft mit diesem Umstand. Er steht seit 14 Jahren im Tor der 1. Mannschaft des FCRJ und sieht sich zum ersten Mal mit einer solchen Herausforderung konfrontiert. Wie es ihm dabei geht und wie er den weiteren Verlauf der Saison einschätzt, darüber hat sich Linth24 mit ihm unterhalten.
Diego Yanz, das letzte Mal, als Sie im Grünfeld trainierten, das war am 13. März. Dann stoppte der ganze Betrieb. Was für Gedanken gehen Ihnen dabei durch den Kopf?
Wir hatten uns alle gefreut, dass die Rückrunde endlich losgeht, Wir haben hart darauf hingearbeitet und uns optimal vorbereitet. Dann wurde der Start der Meisterschaft verschoben. Wir dachten alle: Okey, dann geht es halt die nächste Woche weiter - doch dann war wieder nichts, und dann kam der komplette Lockout. Das war unheimlich nervenaufreibend und natürlich frustrierend.
Wie halten Sie sich seither fit? Wie trainieren Sie?
Ich jogge viel, mache Krafttraining und Stabilitätsübungen, all das, was man in dieser Zeit alleine machen kann. Aber es braucht sehr viel Disziplin, denn Fussball ist ein Mannschaftssport, und es fehlen schlicht und einfach die Kollegen, die mittrainieren, die motivieren, die unterstützen und mit denen man ein Ziel erreichen will. Da ich 100 % arbeite baue ich mein Training am Morgen und am Abend ein.
Wie halten Sie den Kontakt zu den Mitspielern?
Der Kontakt ist weniger geworden, aber es ist wichtig, dass wir ihn halten, über Telefon, Chat oder SMS. Es ist wichtig, dass wir uns in der Zeit unterstützen und zeigen, dass wir für einander da sind.