Wien um 1900: Wie Mozart zählte auch Erich Wolfgang Korngold zu den frühreifen Komponisten, die das Etikett „Wunderkind“ wahrhaft verdienten. Im Todesjahr von Brahms geboren, schien er dem Wort „Genie“ neues Leben einzuhauchen. Das 19. Jahrhundert hatte den Geniebegriff derart überstrapaziert und durch staatliche Förderung korrumpiert, dass Johannes Brahms nur noch lakonisch fragte: „Früher gab es viele Genies und keine Stipendien, heute gibt es viele Stipendien, aber wo sind die Genies?“ Korngold hatte kein Stipendium nötig. Er trat mit 13 Jahren gleichsam fertig vor die Öffentlichkeit.
- Erich Wolfgang Korngold: Streichsextett in D-dur op. 10
- Johannes Brahms: Klavierquintett in f-moll op. 34