Die Kantonspolizei St.Gallen sowie die Stadtpolizei St.Gallen arbeiten seit 2007 mit dem aktuellen Notruf- und Einsatzleitsystem. Mit diesem System verarbeiten sie alle Notrufe und versorgen ihre Polizisten mit Informationen.
Als Mandant am System beteiligt ist auch Appenzell Ausserrhoden und indirekt Appenzell Innerrhoden, das diese Leistungen von der Ausserrhoder Kantonspolizei bezieht. Das System muss nun erneuert werden, da es am Ende des technischen Zyklus steht, teilten die Partner anfangs Jahr mit.
Polizeikorps waren sich uneinig
Die Regierungen der betroffenen Kantone und der Stadt St.Gallen haben deshalb beschlossen, die Erneuerung des Notruf- und Einsatzleitsystems gemeinsam anzugehen und dieses öffentlich auszuschreiben. Das neue Einsatzleit- und Informationssystem wird in einem sicheren Rechenzentrum betrieben. Dieses bauen die Kantone und die Stadt nicht selbst, sondern beabsichtigen, die Dienstleistung am Markt mittels einer Ausschreibung zu beziehen.
Das Projekt umfasst alle Sicherheits- und Rettungsaufgaben und berücksichtigt sämtliche Notrufnummern (112, 117, 118 und 144). Ruft in Zukunft eine Person beispielsweise aus der Gallusstadt, aus Appenzell oder Herisau eine Notrufnummer an, leitet das System den Notruf automatisch an das zuständige Polizeikorps weiter. Die Arbeitsplätze der Polizisten können an ihren bisherigen Standorten erhalten bleiben.
Im Klartext bedeutet dies, dass man zwar auf ein gemeinsames System setzt, aber die vier Einsatzzentralen weiter separat betreiben will. Begründet wird der Entscheid in einer gemeinsamen Medienmitteilung der betroffenen Polizeien damit, dass die Arbeitsplätze der Polizisten nicht zentralisiert werden müssten, sondern an ihren jeweiligen Hauptstandorten erhalten bleiben können. Doch ganz einig waren sich die Polizeikorps dabei nicht, wie Recherchen des Linth24-Partnerportals stgallen24 zeigen. Intern soll es brodeln.