6 Mio. Verlust am Zürichsee
Obwohl die komplett intransparente Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft ZSG keine brauchbaren Zahlen veröffentlicht – was für einen öffentlichen Betrieb verboten sein müsste – nimmt man an, dass sie von den Seegemeinden und vom Kanton pro Jahr rund 6 Millionen Franken Unterstützung abkassiert. Dazu sagt der Thurgauer Bodenseeschiff-Präsident Hermann Hess zu Linth24: «Die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft hat eine vergleichbare Grösse wie wir am Bodensee. Nach einer tiefgreifenden und konsequenten Reorganisation könnte sie ähnlich erfolgreich sein wie wir und mit bedeutend weniger öffentlichen Geldern auskommen.»
Erfolg auf dem Vierwaldstätter- und dem Untersee
Auch die Schifffahrt Untersee und Rhein (URh) zwischen Kreuzlingen und Schaffhausen war einmal ein Sanierungsfall und produzierte jährlich eine halbe Million Franken Defizit. Nach der Sanierung, ebenfalls unter der Leitung von Benno Gmür, liegt der jährliche Cashflow bei fast einer Million Franken.
Dass mit der Schifffahrt Geld verdient werden kann, belegt auch die Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee. Sie setzt jährlich 60 bis 70 Millionen Franken um und liefert den vielen Aktionären bei minimaler Staatshilfe Jahr für Jahr positive Bilanzen ab.
Schlechtes Management unterstützen?
Womit klar wird: Schiffsbetriebe kann man miserabel führen, wie am Zürichsee, oder erfolgreich, wie auf dem Bodensee, auf dem Untersee oder auf dem Vierwaldstättersee.
Wer also einem schlecht geführten Schiffsbetrieb, wie das der Stadtrat von Rapperswil-Jona bei der ZSG tun will, jährlich 600'000 Franken Steuergeld nachwirft, macht genau das Falsche: Er unterstützt eine unfähige Gesellschaftsführung, die sich dank den öffentlichen Mitteln nicht professionalisieren muss und defizitär bleibt.
Und warum die Stadt jährlich 600'000 Franken an eine Zürcher Gesellschaft überweisen soll, ohne dass der Bürgerschaft der Vertrag dazu offengelegt wird, ist unbefriedigend. Was hat der Stadtrat eigentlich zu verstecken?