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Rapperswil-Jona
25.02.2020
25.02.2020 18:22 Uhr

Grossartiges Geissebei trotz schlechtem Wetter

Freude, Gaudi, leuchtende Kinderaugen, Cervelat, Biberli und Bürli - das ist Eis-Zwei-Geissebei
Freude, Gaudi, leuchtende Kinderaugen, Cervelat, Biberli und Bürli - das ist Eis-Zwei-Geissebei
Das Eis-Zwei-Geissebei bildete einen tollen Abschluss der Fasnacht von Rapperswi-Jona. Es herrschte eine grandiose Stimmung auf dem Hauptplatz, alle kamen auf ihre Rechnung.

Kurz vor 15.15 warteten 2900 Würste, 1600 Bürli und 2000 Biberli auf der Theke, parat zum aus dem Fenster des Rathaus zu fliegen. Und unten, da wartete die Menge - Klein und Gross, Alt und Jung, um den seit 670 Jahren bestehenden Brauch des Geissebei mitzuerleben. Es machte zwar den Anschein, dass das Gedränge auf dem Hauptplatz dieses Jahr nicht so gross war, doch das machte der Freude keinen Abbruch. Im Gegenteil: als dann die Fenster geöffnet wurden, die Fanfare ertönte, da leuchteten die Kinderaugen noch heller, da ging aber auch der Kampf um den Cervelat und das Bürli und natürlich dem Dessert, dem Biberli erst richtig los.

Ruhe vor dem Sturm, resp. das Warten wird sich gleich lohnen. Punkt 15.15 ertönt die Fanfare und dann fliegen die Cervelats. 2900 waren parat, um von Kinderhänden aufgefangen zu werden.

Wie früher, nur anders

Zuvor aber fanden sich die rund 300 geladenen Gäste im Rathaus ein – fast wie früher, als sich die hohen Herren im Rathaus trafen, um unter sich zu bleiben. Ortsgemeindepräsident Matthias Mächler, der durch den Anlass führte, erinnert sich: «In den Fünfzigerjahren fanden sich am Geissebei 20 bis 30 Herren im Rathaus ein, der Vorsitzende ist aufgestanden, wünschte «en Guete mitenand», und das war es dann. Das hat sich komplett geändert.

führte mit Eloquenz und Humor durch den Anlass: Matthias Mächler

Der Stapi schwärmt von Daniel Jositsch

Es war notabene die tolle Stimmung, die wie jedes Jahr, auch dieses Mal im Rathaus vorherrschte. Dann waren es aber insbesondere die grandiosen Darbietungen, die sich auf höchstem Niveau hielten. Allen voran der Gastredner, SP-Ständerat Daniel Jositsch. «Wänn en Sozi iladisch, wird’s nöd luschtig,» warnte dieser die vielen Anwesenden mit Augenzwinkern. Er hätte sie vielmehr vor einer fulminanten, humorvollen, temporeichen und gepfefferten Rede warnen sollen. Die Gäste hingen ihm 30 Minuten lang an den Lippen, klatschten grossen Beifall, der am Schluss beinahe nicht mehr enden wollte. Auch Stadtpräsident Martin Stöckling war begeistert: «Es war zu erwarten, dass er es gut macht, und er hat es gut gemacht. Wir kennen uns schon lange, seit der Militärzeit, und ich habe ihn schon manche Reden halten gehört – es war wie heute immer ein Genuss.»

Sie klebten ihm an den Lippen: Daniel Jositsch war der überzeugende Ehrengast des diesjährigen Geissebei

Kabaretteinlagen vom feinsten

Beim danach folgenden Kabarett-Teil stand zuerst Markus Speck alias Jonas Rapolter auf der Bühne. Er bot träfe Sprüche, gute Witze, er begeisterte den Saal mit humoristischen Seitenhieben hüben und drüben. Bruno Hug, zum Beispiel, habe ihm am Morgen noch bezüglich dem Stapi folgendes mit auf den Weg gegeben: «Du machst ihn heute am Geissebei fertig, ich während dem  Rest des Jahres.» Die Anwesenden tobten vor Lachen. UN-Wahlbeobachter Rolf Heeb hinkte seinem Vorredner in nichts nach. Kreativ führte er über das Weltgeschehen, das Geschehen in der Schweiz bis in unsere Region.

Übersetzt heisst das Plakat: unser (Stadt-)Präsident verdient eine grosse Umarmung. Schelm, wer da an was anderes denkt!

Dann kam noch die grossartige Gesangsleinalge der «Geissesänger». Das waren Barbara Schlumpf, Martin Garrecht, Oli Greis und notabene der Special Guest, Ständerat Beni Würth. Er hat ja seit dem Wurstkranz den Titel «unsere erotische Stimme in Bern». Ganz so erotisch war dann die Gesangseinlage zwar nicht, aber das musste sie ja auch nicht sein. Denn sie war vor allem eins: lustig, kreativ und fantastisch vorgetragen. Begleitet wurden sie bei diesem abschliessenden Höhepunkt der Veranstaltung von keinem Geringeren als Max Aeberli am Klavier.

Dann wurde es unruhig im Saal - es näherte sich gegen 15.15 Uhr und die Würste und Bürli und Biberli standen bereit. Sie alle wurden Beute der grossen Menschenmenge, die die Ausgabe Geissebei 2020 sichtlich genoss.

 

Eis...zwei...Geissebei... die oben freuen sich wie die Menge unten
Gewusst wie: Der grosse Biber wird langsam herunter gelassen, da hilft eine tragende Schulter sehr.
Rolf Lutz, Linth24