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Rapperswil-Jona
20.02.2020
21.02.2020 07:53 Uhr

Es war ein Wurstkranz voller Höhepunkte

Bruno Huber eröffnet den Wurstkranz
Bruno Huber eröffnet den Wurstkranz
Die Joner Fasnacht erreicht den Siedepunkt: Heute ist Wurstkranz und das wollen sich gegen 750 Anwesende nicht entgehen lassen. Linth24 berichtet in regelmässigem Abstand aus dem Kreuz.

09.30 Uhr: Es ist kurz vor Türöffnung, und an ein «gesittetes» Durchkommen im Gang des Joner Kreuz ist schon nicht mehr zu denken. Der Grund: alle wollen dabei sein, bei der Ausgabe 2020 des  Joner Wurstkranz - 750 werden es nach Schätzung eines Wurstkranzbruders am Schluss wohl sein.

Das Wurstchranz-Lied

10.00 Uhr:  Der Wurstchranz 2020 ist eröffnet. Obermeister Bruno Huber macht dies mit einer fulminanten Rede, mit einem Feuerwerk an Gägs und mit einem Witz nach dem anderen. Zum Beispiel: Herr Doktor, ich huste die ganze Zeit schwer, ich schnaufe wie verrückt. Doktor: Rauchen Sie? Ja, aber es nützt überhaupt nichts. Keine Angst, es wurde bezüglich Gägs immer besser, die Lacher immer lauter. So ging es dann am Laufmeter weiter: Der Stadtrat, der neue Schulleiter, alles was in unserer Stadt Rang und Namen hat, bekommt sein Fett weg, und das schon zu Beginn des Banketts.

Ehrengast ist heute endlich wieder mal eine Frau aus unserer Region, es ist Barbara Schlumpf aus Uznach. Bruno Huber gab dann eine Nachricht in eigener Sache durch: Noch diesen und den nächsten Wurtskranz als «Chef», dann wird er die Führung in neue Hände geben. Nach 32 Durchführungen übergibt er dannzumal die Leitung an Marc Dufour.

11.00 Uhr: Nach einem tosenden Applaus wird jetzt wird die Suppe serviert. Gegen Mittag geht es dann wieder weiter.

Geehrt wurde nach seinem 32. Bankett Walter Nietlispach. Er wurde zum Ehrenwurstbruder ernannt.
  • was da wohl besprochen wird? Der nächste Auftritt findet in kürze statt, da stärkt man sich doch gerne davor.
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  • et voilà: Menu 1 ist serviert....
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11.45 Uhr: Jetzt geht es weiter, nach dem obligatorischen Schüblig und dem Kartoffelsalat, tritt Alfons Amweg als Emos Rigazzotti an den Flügel, und eines zeigt sich, er spielt auch auf der hohen Klaviatur der Witze und Gägs auf höchstem Niveau. Wenn das doch nur noch länger andauern würde, das werden sich wohl alle im Saal gedacht haben, doch die beste Nummer hat irgendwann ihr Ende… und es kommen ja gleich noch weitere.

  • Auch am Flügel lassen sich ein Spruch nach dem anderen bringen
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  • tolle Performance unseres Stadtpräsidenten...Rugby, irgendwie muss ihm das ja bekannt vorkommen
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12.10 Uhr, nach einer kurzen Pause ist nun Radio Wurstkranz angesagt -so wie man es am Wurstkranz kennt: Fabian Villiger, der ja in Vergangenheit tatsächlich bei einem «echten Radio» gearbeitet hat kommt mit Ernst Brönnimann als Flättere Fredy auf die Bühne. Die Beiden ergänzen sich wie Mirka ihren Roger (Federer). Die beiden Progonisten auf der Bühne mögen den Vergleich verzeihen, aber die Federers finden ebenso Einzug in die Sprücheliste, wie Avenida, Eishalle im Grünfeld und viele mehr. Beim Wunschkonzert toben die Gäste, vor allem als der durchs Lo nach Jona gebrachte asiatische Touch dann  auf die Molkerei transportiert wurde: Die Molkereistrasse verwandelt sich darin in eine Chinsesische Meile. Grandios, diese Einlage, der Saal bebt vor Lachen.

Die Messlatte für die nächsten Aufführungen wird so eben sehr hoch gelegt. Es gibt nun eine kurze Pause, dann geht es weiter im Programm.

  • Ohne Pause, ohne Unterbruch, in einem horrenden Tempo: sie nehmen alles auf die Schippe, was in unserer Stadt passierte
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  • Fabian Villiger, pardon Larry Meier: Meteo, Wunschkonzert, alles hat er auf der Palette. Gelernt ist gelernt.
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13.00 Uhr, von den Tiefen des Radios ging es dann in die Schweizer Berge: Matterhorn ist eben Matter und Horn, resp. Thomas «Glöbi» Marty und Martin Schmucki – sie reihen sich nahtlos in die Kette der heutigen Spitzenperformances ein. Bemerkenswert hier auch die Kreativität: Wie bringt man Tschau Stau und Avenida oder den Bauchef Thomas Furrer sprüchemässig in die Schweizer Berge? Marty und Schmucki zeigten es, wie es geht. Einmal mehr spielte Bauchef Thomas Furrer auch hier eine gewichtige Rolle – er wird es mit der nötigen Fassung und fasnächtlichen Coolness aufgenommen haben.

Bergführer Matter und Horn: Thomas Marty und Martin Schmucki. Die Witze fanden im Applaus das richtige Echo

13.10 Uhr: Er wurde in jeder Einlage aufs Korn genommen, musste vieles über sich ergehen lassen, es wurde ihm Deftiges um die Ohren geschleudert. Nun kam er an die Reihe, um das ganze ins «rechte fasnächtliche Licht» zu rücken: Stadtpräsident Martin Stöckling hielt die Rede.  «Wir sind gerne da, auch wenn wir einiges über uns ergehen lassen müssen.» Unser Stapi weiss, wie man das Publikum unterhält - mit guten Witzen, flotten Sprüchen. Den grossen Applaus am Schluss, den hat er wohl speziell genossen. 

Endlich konnte er sein Statement abgeben: Gratulation Martin Stöckling, das war eine tolle Einlage.

13:10 Uhr: Die Ehrengästin (an der Fasnacht sei diese Wortkreation erlaubt) Barbara Schlumpf aus Uznach tritt nun auf die Bühne. «Was für eine Ehre für eine Uznerin auf dieser Bühne», meinte sie, und hatte die Sympathien bereits gewonnen.  Uznach gegen Rapperswil-Jona: Diesmal nicht auf dem Fussballfeld sondern in Barbara Schlumpf’s Ehrengastrede. Wer am Wurstkranz, so Schlumpf, nicht dran komme, der macht bis in den nächsten Februar einen «Stei»: Deshalb versuchte sie, alle Namen dran zu nehmen, die bis anhin noch nicht auf die Rechnung kamen. Vornamen über Vornamen, zu vielen gab es eine Anekdote. Und war es nicht wahr, so minimum gut erfunden. Chapeau, Frau Schlumpf, das war beste Werbung in eigener Sache und eine ganz tolle Rede. Die Lacher im Publikum, begleitet von Klatschen bezeugen dies aufs Beste.

Was für ein Applaus am Schluss! Das war ganz grosse Klasse.

13:45 Uhr: Felix Hollenstein, Hajo Zwanenburg, Peter Kleemann, Mauro Radzinski und notabene Marc Dufour – das heisst, jetzt sind der  Schübligwirt in der altgedienten Beiz an der Reihe. Auch hier wurden Gägs-à-gogo geliefert. Es ist eine Kunst, 20 Minuten lang das Tempo so hoch zu halten, das ist in der Tat mehr als erstaunlich. Die Protagonisten konnten dies - und wie. Das eingespielte Team war in Höchstform. Stapi Stöckling und Roger Federer liessen auch dieses Mal nicht auf sich warten: «Kennst Du den Unterschied zwischen Stöckling und Roger Federer? Bei Roger Federer freut man sich auf den zweiten Satz.» Röbi Rüdisüli (Marc Dufour) war wieder der Renner. Schauen Sie sich das Bild an, in welcher Aufmache er das Publikum erfreute.

  • oh läck-Du mir am Tschöpli
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  • Ging in seiner Vorstellung auf eine Reise nach Sri Lanka: Marc Dufour resp. Röbi Rüdisüli begeisterte. Was für eine eindrückliche Vorstellung: riesiges Tempo, kein Versprecher, und von einem Höhepunkt zum nächsten. Bild: L24
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  • Der Schübligwirt und seine Beiz. Bild: L24
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14:15 Uhr und jetzt wurde es emotional. Mario Geiger ist nach drei Jahren Abwesenheit zurück auf der Bühne. Oder, wie er die Rückkehr selber ankündigte: Sämi Bräu Lee is back in town. Tosender Applaus, am Schluss, um es gleich vorweg zu nehmen, wird dieser in minutenlanges Standin Ovation münden. Mario Geiger, der mit seinem Sämi Bräuli die Kultfigur per se darstellte, musste die letzten drei Jahre aus gesundheitlichen Gründen pausieren, doch jetzt ist er wieder da. Brummende Westernmusik tönt die Wiederkehr an, es kommt nicht John Wayne, nein noch viel besser: Sämi Bräu Lee. Und so, wie wenn er nie weg gewesen wäre: Souverän und überzeugend. Mario, das war ganz grosse Klasse.

Gestatten: Bräu Lee, Sämi, - Wanted, und zwar zurück auf der Wurstkranzbühne..

«Er hat diesen Applaus, diesen riesigen Zuspruch verdient», meinte dann auch Obermeister Bruno Huber. Reighstoner resp, Rechsteiner, Stöckling, Meier, Bruno Hug, alle mussten herhalten. Ein "ernstes" Thema benannte Geiger dann die Ausführungen über Toni Brunner, dem gemäss Bräuli den Preis für den grösten Rausch am letzten Schübligparkett gebührt. Toni Brunner war dann auch voll des Lobes: «Er hat das fantastisch gemacht. Ich bin extra wegen Mario hier und habe mich köstlich amüsiert.» Ob sich Beni Würth, dem der Schlussspurt in Bräulis Darbietung galt, auch so amüsiert hat? Mit Sicherheit. Denn Beni Würth, das ist ab heute «unsere erotische Stimme in Bern». Bräuli gab ihm dieses Prädikat, und untermauerte auch wieso: «Erotische Stimme, furchtbarer Dialekt, weisse «Sögge".

Am Schluss gab es kein Sitzen mehr: Standing Ovation für Mario Geiger

Mit dem diesem Höhepunkt ging der fantastische Wurstkranz 2020 zu Ende. Für einen ganz tollen Service gehört übrigens auch der Crew des "Kreuz" ein dickes Lob.

Nun geht es gleich weiter mit dem Fastnachtsumzug durch Jona. 

Rolf Lutz, Linth24