Wer steckt hinter der Tat?
«Mein Magen verkrampfte sich bei dem Anblick», erinnert sich Hurst. «Ich war zugleich enttäuscht, wütend und traurig.» Wer steckt ihrer Meinung nach hinter der Tat? Sie hätten eine ziemlich konkrete Vermutung, erzählen beide. «Jedes Wochenende kommt eine Clique vom Bahnhof hoch, um hier in der Nähe abzufeiern.» Deren Mitglieder seien immer laut, manchmal derart, dass ihr Quartier richtiggehend aufgeschreckt werde. Was sie hingegen ausschliessen ist, dass Bauern, welche die Initiative ablehnen, hinter der Tat stecken. Eines steht für Hurst und Frischknecht jedenfalls fest: Von diesem Rückschlag lassen sie sich nicht beeindrucken.
Sie sind von ihrer Kampagne überzeugt
Seit diesem Montag hängt das Plakat wieder – und nicht nur dieses eine: Mittlerweile haben sie auf Stadtgebiet schon rund 10 davon aufgehängt. Was kein ganz einfaches Unterfangen war, schliesslich mussten die beiden Aktivisten dafür stets mit den Grundbesitzern sprechen, um eine Erlaubnis einzuholen. Woher rührt ihre Überzeugung für die Initiativen? In Frischknechts Fall ist die Antwort einfach, sein kürzlich verstorbener Bruder Ernst gehörte zu den Pionieren der biologischen Landwirtschaft. In diesem Zusammenhang erwähnt er auch das Buch über das Leben und Wirken seines Bruders «Damit wir in Zukunft auch eine Zukunft haben».
Die Kampagne soll ausgeweitet werden
Die Menschheit stünde nicht zuletzt in Fragen der Ernährung an einem Scheidepunkt. «Es ist höchste Zeit, die Weichen für eine umweltverträglichere Landwirtschaft neu zu stellen.» Wir würden in einer Zeit leben, in der jeder noch so bescheidene Beitrag enormes Gewicht habe. Sein Nachbar pflichtet ihm bei: «Wenn wir unsere Einstellung bezüglich Ressourcen und Landwirtschaft nicht ändern, gehen wir alle zugrunde.» Und wie geht es weiter mit dem Plakataushang? Sie haben noch weitere Orte im Blick, zudem stellen sie ihre Plakate auch anderen Interessierten gegen einen symbolischen Beitrag zur Verfügung. Ganz klar: Die beiden sind von ihrer Mission überzeugt.