Kommentar von Bruno Hug
Es steht immer ein Dummer auf!
Mein Vater, ein bodenständiger Bauer, sagte ab und zu: «Es steht jeden Tag ein Dummer auf, man muss ihn nur finden bis am Abend.»
Unter diesem Motto ist es den Polen nicht anzukreiden, wenn sie in der hiesigen Stadt-Führung den Dummen finden. Umgekehrt aber dürfte die Bürgerschaft dieser Stadt von derartigen städtischen Aktionen langsam genug haben!
Ortsbürger kriechen zu Kreuz
Letzten Herbst lehnten die Freunde des Polenmuseums an ihrer Vereins-GV eine Zusammenarbeits-Erklärung mit den Schlossbesitzern – der Ortsgemeinde – ab. Die Polen waren mit dem «beratenden Einsitz» im Schlossrat nicht zufrieden (!) und verärgerten damit die Ortsbürger.
Trotzdem kriecht die Ortsbürger-Führung vor den Polen schon wieder zu Kreuz. Wie vor Jahren schon, als zwei Petitionen der Bevölkerung nötig waren, um sie dazu zu bringen, das Schloss endlich zum Wohle der Region nutzbar zu machen.
Polenmuseum bringt nichts
Ausserdem ist bekannt: Städtische Investitionen in ein Polenmuseum laufen ins Leere. Der erfahrene Hotelfachmann und Ex-Präsident von Zürichsee-Tourismus, Urs Hämmerle, sagte im Rahmen der letzten Schloss-Diskussionen, das Polenmuseum bringe der Stadt «nichts». Man habe «jahrelang versucht, mit dem Museum etwas für den Tourismus zu machen. Ohne Erfolg». Alle Bemühungen hätten nie etwas gebracht.
Was mischeln Stadt und Ortsbürger?
Das städtische Haus «Pfauen» am unteren Hauptplatz gehört der durch die Stadt verwaltete Stiftung «Volksheim». Stiftungs-Präsidentin ist (wie beim Porthof) Stadträtin Tanja Zschokke. Die weiteren zwei Stiftungsratsmitglieder: Neu-Stadtrat Boris Meier und Dario Zottele, Abteilungsleiter Liegenschaften bei der Stadt.
Involviert ist auch Stadtpräsident Stöckling. Es sagte der Linth-Zeitung, die Stadt werde «sich einer guten Lösung» mit dem «Pfauen» für die Polen «nicht in den Weg stellen». Die Verhandlungen führe die Ortsgemeinde.
Die Ortsbürger ihrerseits führen aus, sie wollten sich zum Projekt «aufgrund der laufenden Verhandlungen» mit den Polen nicht äussern.
Fragen über Fragen
So fragt man sich, was die Ortsgemeinde, die im «Pfauen» lediglich Mieterin ist, mit den Polen über die von der Stadt verwalteten Liegenschaft zu verhandeln hat?
Unbekannt ist auch, wie gross das Polenmuseum im «Pfauen» werden soll und wer den Auftrag zur Museumsplanung an das Büro «Raumfindung» erteilt hat. Und wer bezahlt später den «Pfauen»-Umbau inklusive dem geplanten Lift-Einbau usw.? Und wie hoch wäre die «symbolische Miete»? Und warum sollen die Räume im «Pfauen» den Polen verschenkt werden, obwohl sie 150 Meter nebenan an viel besserer Schloss-Lage eine eigene Liegenschaft für ihr Museum besitzen?
Des Weiteren fragt sich, ob es für dieses schöne städtische Gebäude nicht auch städtische Nutzungen gäbe?
Linth24 wird diese Fragen an die Stadt stellen und über dieses erstaunliche Geschäft, sobald die Antworten vorliegen, wieder informieren.