Kantonsratskandidatin Karin Homberger-Ebling eröffnete den Anlass in der Turnhalle Goldingen. Anschliessend begrüsste Cornel Aerne, Gemeindepräsident von Eschenbach-St. Gallenkappel-Goldingen die Anwesenden. Seit 2003 schon trage die Gemeinde das Label Energiestadt. Durch Sensibilisierung der Bevölkerung und Vorbildfunktion der öffentlichen Hand wolle man umweltfreundliches Denken und Handeln fördern. Solche Massnahmen seien LED-Beleuchtungen, das Sprechen von Fördergeldern, energieeffiziente Gemeindefahrzeuge und Gebäudesanierungen sowie neuerdings der Sponti Car, ein E-Mobil, welches für Fr. 5.- pro Stunde gemietet werden kann.
... aus der Sicht der Wirtschaft
Das Thema aus wirtschaftlicher Sicht beleuchtete Beat Sommavilla, Leiter Unternehmensentwicklung Energie Zürichsee Linth AG. Er ist seit 25 Jahren in der Energiebranche. Und ist überzeugt, dass uns die Energiewende nicht nur etwas angeht sondern wir tatsächlich rasch handeln müssen; denn bis neue Technologien marktreif seien, werde viel Zeit vergehen. Der Knackpunkt dabei sei das Spannungsfeld zwischen Politik (wie weit soll Regulierung gehen?), der Gesellschaft (wie weit ist diese bereit, ihre Lebensweise und Ansprüche radikal anzupassen?) und der Wirtschaft. Unternehmen müssen rentabel sein, egal mit welcher Technologie sie tätig sind, sonst überleben sie nicht.
Die Wärmeversorgung werde so oder so erst mal teurer. Das will heissen, dass die Mehrkosten (z. B. Investitionen in Gebäude) über einen darauf folgenden verminderten Energieverbrauch kompensiert werden müssen. Wenn nur der Energieträger ersetzt wird, geht die Rechnung nicht auf. In der Schweiz wird der Investitionsbedarf im Gebäudebereich auf bis zu 3 Mrd. CHF geschätzt, um die Mehrkosten der Energie zu decken.
Die Energie ZürichseeLinth sieht sich neben ihrer klassischen Dienstleistung als regionaler Gaslieferant, als Pionier und Treiber neuer Technologien und Lösungen; z.B. zusammen mit den Hochschulen, innovativen Startups und mit der Stadt Rapperswil-Jona. Erwähnt seien: Abwärme-Auskoppelung aus der ARA, Aufbau eines Energie-Rings in Jona, Biogas aus der ARA und Einspeisung ins Gasnetz, Grüngut-Verwertung zur Produktion von Biogas etc. Für Sommavilla ist klar: Die Energiewende ist aus politischer und gesellschaftlicher Sicht notwendig und sie ist aus technischer und wirtschaftlicher Sicht möglich, bedingt aber eine gesamtheitliche Betrachtungsweise.