Die Region Zürichsee-Linth inklusive der 10 See-Gaster-Gemeinden drückt seit 2017 dem Glarnerland fürs Eidg. Schwingfest 2025 die Daumen. Man hofft natürlich u.a. auf eine Ankurbelung des Tourismus. Auch der Schwingerverband Rapperswil und Umgebung hofft nicht auf die St.Galler, sondern auf die Glarner. Am Samstag fallen die Würfel - davor ein Interview mit dem OK-Präsident Jakob Kamm.
Samstag fällt nach 10 Jahren der Entscheid fürs Eidgenössische
Wie gross war die Unterstützung der Glarner Unternehmen und Bevölkerung?
Jakob Kamm: Wir arbeiten ja bereits seit Oktober 2011 an diesem Projekt. Diese Zeit war nötig um alle Ansprechpartner von der Projektidee zu informieren. Insbesondere nach dem Landsgemeinde-Entscheid vom Mai 2017 spürten wir in allen Bereichen grosses Wohlwollen gegenüber den Projektanliegen.
Hat Corona das Programm stark durcheinander gebracht?
Nein – ein grosses Durcheinander würde ich nicht sagen. Insbesondere die technischen Arbeiten konnten planmässig abgeschlossen werden. Die Expertengruppe des ESV prüfte unsere Kandidatur bereits Anfang Juli 2021. Aufgrund der Corona Situation wurde aber eine Planänderung betreffend dem Abstimmungsvorgang nötig. Dieser wird nun schriftlich ausgeführt – auf eine Abgeordneten Versammlung wurde vom ESV verzichtet. Dieser nachvollziehbare Entscheid führte dazu, dass wir die Bewerbungsarbeiten auf diesen Fakt abstimmen durften
Was spricht in erster Linie für die Durchführung im Glarnerland, respektive auf dem Gelände des Flugplatzes in Mollis?
Wir führten in den Jahren 2013 / 2014 eine Machbarkeitsstudie durch. Das Ergebnis war klar – der Flugplatz Mollis ist im Glarnerland der einzige Ort und somit die einzige Möglichkeit an dem man das eigentliche Fest durchführen kann. Selbstverständlich führt erfreulicherweise die Einbettung des Flugplatzes Mollis in die wunderschöne Glarner Bergwelt dazu, dass die Arena und das Festgelände in eine einmalige Kulisse gesetzt werden kann.
Wenn am Samstag zu Gunsten Ihrer Bewerbung entschieden wird - was passiert dann?
Der Beginn unserer Arbeiten ist auf den Montag 8. März geplant – am Sonntag würden wir den Tag «vor dem Sturm» noch ein bisschen geniessen.
Ab wann beginnen dann die ersten für die Bevölkerung sichtbaren Arbeiten?
Das kann ich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen. Wir gehen davon aus, dass erste sichtbare Arbeiten rund 1.5 bis 2 Jahre vor dem Fest erledigt werden. Die eigentlichen Umsetzungsvorarbeiten würden am Montag beginnen.
Wie stark sind in dieser Zeit bereits Glarner Firmen involviert?
Wir sind seit Jahren sehr froh, dass wir mit einigen ausgewählten Firmen im Glarnerland eine sehr gute Partnerschaft pflegen dürfen. Diese Partnerschaft würden wir ganz bestimmt auch in der Umsetzungsphase pflegen und weiter ausbauen. Da werden sicherlich auch weitere Partner dazukommen.
Wie gross ist die Nachhaltigkeit für den regionalen Schwingsport, insbesondere des Nachwuchs? Bleiben verschiedene Bauten auch nach dem Fest stehen?
Wir denken schon rein die Bewerbungsphase zeigte bei den Nachwuchsschwingern in der ganzen Region Wirkung. Erwähnenswert ist dabei sicherlich, dass seit rund 2 Jahren vier junge Talente die Sportschule mit Ausrichtung Schwingen besuchen. Aufgrund der heutigen Erkenntnissen würde alles wieder abgebaut und in den Zustand vor dem Fest instandgesetzt werden.
Darüber hinaus, was bleibt der Region nach dem Fest?
Das ist eine sehr gute Frage. Die Antwort kann die ganze Region und insbesondere die ganze Bevölkerung mitgestalten. Wenn wir alle es schaffen, freundliche und zuvorkommende Gastgeber zu sein, dann bin ich sicher, dass die Marke Glarnerland und die umliegende Region über Jahre profitieren wird.