Die speziellen Umstände mögen die Begeisterung der Gerbert Stiftung für Kultur für das geschriebene Wort nicht schmälern. Das aktuelle «Ort für Wort» findet auch unter den erschwerten Umständen statt. Die Bühne für regionale Literatur wird in den digitalen Raum auf der Website verlegt. Die Alte Fabrik lädt zum Open Mic mit Text, Audio und dazugehörendem AutorInnenInterview und zur moderierten Lesung als Livestream via Zoom ein. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Open Mic – Audio und Text mit Kurzinterview
Im Rahmen des 5. Open Mics nutzen sieben AutorInnen die Plattform für ihr Schreiben. Ab 6. März werden auf der Webseite der *ALTEFABRIK und der Stadtbibliothek RJ die aktuellen Texte mit Audio veröffentlicht. Zusätzlich zu den Texten in Schrift und Ton stellt Frédéric Zwicker den AutorInnen einige Fragen, die als Kurzinterview veröffentlicht werden.
Moderierte Lesung – Livestream
Unter dem Titel «F wie fremd – und wie Freude» unterhält sich die Literaturvermittlerin Kathrin Siegfried mit ihren Gästen Annalisa Hartmann und Frédéric Zwicker über deren Bücher, die Begegnungen mit fremden Menschen literarisch aufbereiten. Drei Jahre lang lebte Annalisa Hartmann mit Mann und Kind in Eschenbach SG in einem gemeinsamen Haushalt mit einer eritreischen Flüchtlingsfamilie zusammen. Diese Erfahrung und weitere Begegnungen mit Fremden, seien es Geflüchtete, Obdachlose oder auch einfach einheimische Dorfbewohner, verwandelte sie in ein poetisches Mosaik, das in Kombination mit Texten ihrer Zwillingsschwester Désirée Scheidegger 2019 unter dem Titel «Zwischen den Zweigen» veröffentlicht wurde.
«radost»
Der Rapperswiler Autor und Musiker Frédéric Zwicker schöpfte den Stoff zu seinem zweiten Roman «radost» aus einer Reportage, die er über einen Mann mit einer schizo-affektiven Störung verfasst hatte, und aus langen Aufenthalten in Zagreb und Ostafrika. Entstanden ist ein temporeicher Roman, in dessen Verlauf der schüchterne, zurückgezogene Fabian sich von seinen Begegnungen mit einem afrikanischen Jungen, einem manisch-depressiven Mann und einem Künstlerkreis in Zagreb durchschütteln lässt, und zu einem neuen Selbstbewusstsein findet.
Hintergründe, Inhalt und Form
Die Texte werden von der Sprecherin Martina Hirzel vorgetragen.
Das Gespräch beleuchtet Hintergründe, Inhalt und Form der beiden Bücher und widmet sich der Frage, wie sich die beiden Gäste mit ihren Texten im aktuellen Diskurs über den Umgang unserer Gesellschaft mit dem Fremden positionieren.