Doch noch Fasnacht: Post vom Wurstkranz

In seiner Videobotschaft an die sonst alljährlich 750 Wurstkränzler, die jedes Jahr ins Joner Kreuz an den Wurstkranz pilgern, tröstet Obermeister Bruno Huber die Fasnächtler: «Nachdem die grossen Fasnachtsanlässe in Basel, Luzern und Jona abgesagt wurden», hätten die Wurstbrüder ihre Wurstkränzler nach Home-Office, Home-Distancing, Home-Schooling, Home-Fasching und Lockdown nicht auch noch einen «Lachdown» bescheren wollen.
Wurst, Pin, Suppe und Zeitung per Kurier
Die Joner Wurstbrüder liessen sich die ausgefallene «Corona-Fasnacht» einiges Kosten. Genau gesagt: 15'000 Franken: Gestern und heute verteilten der örtliche Kurier und die Post 750 Pakete an die Wurstkranzbesucher. Inhalt: Der Wurstkranz-Pin 2021, natürlich mit Maske um die Wurst, eine Suppe zum Aufkochen, eine Grusskarte der Wurstbrüder und ein von Wurstbruder und Metzger Brönnimann gesponserter Schüblig. Und das erste Mal in der Wurstkranz-Geschichte: Die Fasnachtszeitung «Joner Wälle».
Oh Parlament, wo bist Du?
Auf Seite 1 der «Joner Wälle» blickt Obermeister Huber im Leitartikel aufs vergangene Jahr zurück und fragt: «Was machen Händedesinfektionsmittelhersteller in diesen Zeiten? Sie reiben sich die Hände!», und rät: «Umgebe Dich nicht mit positiven Menschen.» Oder: «10 % der dümmsten Schweizer besitzen mehr als die Hälfte des gesamten WC-Papiers.»
Zu den Stadtratswahlen meint der Obermeister: «Eberle bleibt, Furrer musste gehen, Leutenegger kommt und die übrigen fristen ihr unbedeutendes Dasein für weitere vier Jahre. Oh Parlament, wo bist du, um uns zu erlösen?»
Sämi Bräu Lee aus Wyoming
Auch (Mario) Sämi Bräu Lee meldet sich in einem «Telegramm aus Laramie» und schreibt: «Ich bin in einen heimtückischen Hinterhalt geraten – bei mir war es allerdings kein Heckenschütze, sondern eine Rothaut.» Und das «Kino Hug Bollingen» zeigt den Film «Ab durch die Hecke». Den Stapi Stöckling fragen die Redaktoren: «Haben Sie ausgefallene Hobbys?» Stöckling: «Ja, Sport zum Beispiel, der fällt bei mir öfters aus.»
«Dä Stöck und der Furrer lided Quale»
Auf der letzten Seite der Wurstkranz-Zeitung meint Bauer Zuppiger: «In Rappi-Jone gits würklich nüt gschits z’kloone. Wo mer au immer wet öppis baue, irgendeine versuechts immer d’sversaue… Im Stadthus nimmt mer’s mit Galgehumor und Rueh … do lueged mer gschider nur zue. Das manifeschtiert sich bi de Wahle, de Stöck und de Furrer lided Quale».
«Ä Schiessfreud»
Obermeister Bruno Huber sagte zu Linth24, die Wurstbrüder hätten an der Idee, mit den Pakten die Wurstkränzler zu überraschen, «ä Schiessfreud». Er und ein Team von 11 Leuten hätten die 750 Päckli letzten Sonntag in gut zwei Stunden eingepackt. Mit Maske natürlich… Und danach, so eine verlässliche Insiderquelle, habe man für das Glas Weissen die Maske dann doch noch etwas heruntergezogen.