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Kanton
19.11.2025

Wahl in die Katholiken-Exekutive

Nach seiner Wahl wurde der 45-jährige David Hutter aus Balgach als neuer Administrationsrat vereidigt und ist nun in der Exekutive der St.Galler Katholiken.
Nach seiner Wahl wurde der 45-jährige David Hutter aus Balgach als neuer Administrationsrat vereidigt und ist nun in der Exekutive der St.Galler Katholiken. Bild: Roger Fuchs
An der Herbstsession wählte das Parlament des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen David Hutter in den Administrationsrat und besprach das Budget und eine Schul-Interpellation.

«Zur Auswahl stehen heute zwei valable Kandidaten, die beide in der Baubranche bestens vernetzt sind», sagte Kollegienrätin Trudy Roth, Vorsitzende der Regionalversammlung Rheintal, kurz vor der der Wahl des neuen Administrationsrats. Beide Kandidaten – David Hutter aus Balgach sowie William Canal aus Altstätten – würden auch für den Glauben und die christlichen Werte einstehen.

In einer geheimen Wahl haben sodann die 168 anwesenden Mitglieder des katholischen Kollegiums entschieden: David Hutter machte mit 112 Stimmen das Rennen und hob kurz darauf die Schwurfinger zum Eid. «Ich werde alles dafür tun, um sie nicht zu enttäuschen», sagte der Gewählte gegenüber dem Plenum bei einem kurzen Gang vor das Mikrofon.

Der zurücktretende Administrationsrat Lothar Bandel (r.) darf den Dank des Kollegiumspräsidenten Bernhard Krempl entgegennehmen. Bild: Roger Fuchs

Während der Auszählung der Stimmzettel würdigte Kollegiumspräsident Bernhard Krempl die Verdienste des abtretenden Administrationsrats Lothar Bandel. 16 Jahre lang habe er sein Know-how eingebracht und sich für die Anliegen des Katholischen Konfessionsteils engagiert. Seit 2022 war Bandel auch Vizepräsident. «Deine Liebe und Sorge zur Kirche waren spürbar», so Bernhard Krempl. Doch der effiziente Schaffer, dessen Liste an begleiteten Bauprojekten unendlich lang sei und sich nicht alle aufzählen liessen, sei stets auch für gemütliche Stunden zu gewinnen gewesen.

Beim Budget den Warnfinger gehoben

Mit 165 Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen hat das Kollegium das Budget 2026 für den Katholischen Konfessionsteil abgesegnet. Unverändert bleibt der Zentralsteuersatz von vier Prozent.

Das Budget schliesst bei einem Aufwand von knapp 77,7 Millionen Franken mit einem Defizit von rund 182'000 Franken. «Die GPK ist erfreut, dass es gelungen ist, ein fast ausgeglichenes Budget zu präsentieren», sagte Kollegienrätin Margaretha Hunold als Sprecherin der Geschäftsprüfungskommission. Das strukturelle Defizit sei damit aber noch nicht beseitigt. Gemäss GPK beruht das Budget 2026 weniger auf Sparmassnahmen, sondern vielmehr auf der Nutzung von Sondereffekten, Entnahmen von Reserven und einer allgemeinen vorsichtigen Budgetierung.

«Wir nehmen den Mahnfinger der GPK ernst», so Administrationsratspräsident Armin Bossart. Keinesfalls basiere das Budget 2026 aber nur auf buchhalterischen Verschiebungen, bei den Sachkosten habe man markant tiefer budgetiert. Auch seien punktuell Stellen nicht besetzt worden und das finanzielle Engagement bei Dritten erfahre Kürzungen. Insgesamt sei das Budget 2026 aber nur eine Zwischenetappe. Auch die Folgejahre würden von Sparanstrengungen geprägt sein.

Weitere Sparbemühungen und eine detaillierte Verzichtsplanung interessieren auch Kollegienrätin Margrit Hunold-Schoch, die eine Interpellation dazu eingereicht hat. Der Administrationsrat hat auf die nächste Session hin konkret zu benennen, ob eine detaillierte Verzichtsplanung vorliegt und ob darin betroffene Bereiche genannt werden.

Das Katholische Kollegium tagt im Kantonsratssaal in St.Gallen. Bild: Roger Fuchs

Interpellationsantwort betreffend katholischer Schulen

Ferner lag dem Katholischen Kollegium die Antwort des Administrationsrats auf eine von Kollegienrat Karl Duijts-Kronig aus Sargans eingereichte Interpellation vor. Dieser sorgt sich angesichts des Bundesgerichtsurteils zum Kathi Wil um die flade und die katholischen Privatschulen im Kanton. Wörtlich heisst es in der Antwort: «Der Administrationsrat sieht die Zukunft der flade durch die bundesgerichtliche Rechtsprechung nicht gefährdet.» Nicht ausgeschlossen sei jedoch, dass die vom Schulrat nun an die Hand genommene Weiterentwicklung zu punktuellen Anpassungen im Schulalltag führen werde.

Auch in Bezug auf die katholischen Privatschulen im Kanton geht die Exekutive des Konfessionsteils im Moment davon aus, dass alle Schulen allfällig notwendig werdende Anpassungen vollziehen können, ohne dass deren Zukunft gefährdet wird. Man sei auch in engem Austausch mit den Schulträgern, helfe bei rechtlichen Klärungen und unterstütze die katholischen Privatschulen weiterhin auf ihrem Weg – ideell und finanziell im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets. Kollegienrat Karl Duijts-Kronig begrüsste die Antwort und die «klaren Worte» des Administrationsrats.

Kurz vor der Unterzeichnung

Aktuelles zum Stand der Dinge beim Schutz- und Präventionskonzept erfuhr das Parlament in der Allgemeinden Umfrage von Administrationsrätin Cornelia Brändli-Bommer (Uznach). Demnach liegen nun die bereinigten Entwürfe vor und einer Unterzeichnung stünde nichts mehr im Weg. Mehr Zeit als gedacht braucht hingegen die laufende Verfassungsrevision, wie Administrationsratspräsident Armin Bossart ausführte. Er drückte zugleich seine Freude über die grosse Dynamik bei diesem Generationenprojekt aus. Ganz viele Personen würden bei dieser Revision mitdenken und mitwirken.

In seiner Eröffnungsansprache motivierte Kollegiumspräsident Bernhard Krempl, mit Stolz zum christlichen Glauben zu stehen. Als er im Herbst nach Tansania reiste, habe er dort erleben dürfen, wie Moslems und Christen ohne Probleme gegenseitig ihre Gottesdienste besuchen würden. In der Schweiz habe man stattdessen Angst vor einer Kopfbedeckung im Schulzimmer. Wenn man zum eigenen Glauben stehe und die Präambel in der Bundeserfassung wieder ernstnehme, brauche man auch keine Angst vor fremden Religionen zu haben und könne problemlos in gegenseitiger Achtung leben, so Krempl.

Roger Fuchs, Katholischer Konfessionsteil des Kantons St.Gallen
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