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Sport
15.11.2025

Segelflieger versammelten sich

An der HV der Segelfluggruppe Lägern ging es um wichtige Entscheidungen zur Flottenerneuerung, die Mitgliederentwicklung, die sportlichen Erfolge der vergangenen Saison, aber auch um Investitionen in die Infrastruktur und ein erfolgreiches Weiterbildungsprogramm.
An der HV der Segelfluggruppe Lägern ging es um wichtige Entscheidungen zur Flottenerneuerung, die Mitgliederentwicklung, die sportlichen Erfolge der vergangenen Saison, aber auch um Investitionen in die Infrastruktur und ein erfolgreiches Weiterbildungsprogramm. Bild: zVg
Im Zentrum der diesjährigen Hauptversammlung der Segelfluggruppe Lägern in Schänis standen die Flottenerneuerung, die Mitgliederentwicklung sowie natürlich sportliche Erfolge.

Anpassung der Flugzeug-Flotte

Die Segelfluggruppe Lägern hat am ersten November-Freitag beschlossen, ihre Flugzeugflotte schrittweise zu verkleinern und gleichzeitig zu modernisieren. Damit möchte sie – trotz rückläufiger Mitgliederzahlen und steigender Beschaffungskosten – das bisher moderne Niveau ihres Flugmaterials erhalten.

Die Versammlung erteilte dem Vorstand die Freigabe, einen «Arcus T» sowie den ältesten «Duo Discus», der noch keinen Hilfsantrieb eingebaut hat, zu verkaufen. Im Gegenzug wird im kommenden Frühjahr ein neuer Arcus T Hochleistungs-Doppelsitzer mit einer sogenannten «Heimkehrhilfe» die Flotte ergänzen.

Die Erfahrung zeigt, dass moderne Doppelsitzer mit Hilfsantrieb bei den Mitgliedern der Segelfluggruppe Lägern beliebter sind als ältere Doppelsitzer oder Einsitzer ohne Motor.

Mitgliederentwicklung und Marketing

Die Mitgliederzahlen bleiben leider seit zehn Jahren rückläufig. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verein neue Marketing-Aktivitäten gestartet.

Während die Zahl der Privatpiloten und «Halbpauschalen»-Mitglieder auf tiefem Niveau stabil bleiben, sinken die Aktivmitglieder und Flugzeug-Nutzer sowie die Vollpauschalen-Mitglieder der Segelfluggruppe Lägern leider seit zehn Jahren ständig. Bild: zVg
Der Vorstand der SG Lägern reduziert und modernisiert sukzessive die vorhandene Segelflugzeug-Flotte auf dem Flugplatz Schänis. Auf dem Bild v.l.: Thomas Stemmler, Patrick Gabler, Paul Kläger, Christian Furrer, Adrian Bühler und Bruno Schmid. Bild: zVg

Ein Online-Webinar mit 28 Teilnehmenden und ein Flug mit einem Influencer, dessen Video über 200'000 Mal angesehen wurde, sind neben den traditionellen Schnuppertagen vielversprechende Massnahmen.

Besonders erfreulich ist der Zuwachs an neuen Flugschülern. In der letzten Saison haben neun Flugschüler ihre Ausbildung zum Segelflug-Pilot abgeschlossen.

Sportliche Erfolge

Die Pilotinnen und Piloten der Segelfluggruppe Lägern waren auch in der vergangenen Saison sportlich erfolgreich. Am dezentral durchgeführten Segelflugwettbewerb (NSFW), an dem dieses Jahr über 600 Piloten aus der ganzen Schweiz teilgenommen haben, erreichten Beat Gassmann den zweiten, Martin Bühlmann den vierten und Renato Späni den achten Rang.

Renato Späni (l.) gelangen 2025 nicht nur zwei Tausend-Kilometer-Flüge, er erreichte auch im NSFW einen guten Platz. Bild: zVg

An zentralen Wettbewerben wie der Schweizer Meisterschaft in Grenchen, den Ungarischen Staatsmeisterschaften oder der Coppa Internazionale del Mediterraneo in Rieti bei Rom nahmen Fridolin Hauser, Andreas Spielmann, Daniel Kiss und Andreas Hirlinger mit ebenfalls ansprechenden Resultaten teil.

Obmann Thomas Stemmler (r.) und Cheffluglehrer Patrick Gabler (m.) übergeben Martin Bühlmann (l.) eine «flüssige Gratulation» für seinen Spitzenplatz im NSFW. Bild: zVg

Investitionen in Infrastruktur und Finanzen

Die Alpine Segelflugschule Schänis AG (ASSAG) hat in einem mehrjährigen Beschaffungs-Prozess ihre Schleppflotte vollständig auf moderne und leisere Bristell-Flugzeuge umgestellt. Diese benötigen weniger Treibstoff und steigen schnell – und sie sind vor allem sehr leise.

Auf dem Flugplatz Schänis sind heute nur noch moderne und leise Schleppflugzeuge im Einsatz. Bild: zVg

Die Gäste- und Eventflüge generierten einen Ertrag von CHF 53'000.–, und der Schleppflug-Ertrag konnte um 10% auf CHF 122'000.– gesteigert werden, was laut VR-Vizepräsident Peter Schmid zu einem soliden Geschäftsergebnis für das laufende Jahr führen wird.

Gleichzeitig wurden Investitionen in die Infrastruktur getätigt, darunter die seit langer Zeit nötige Erneuerung der Hangar-Rückwand und eines Teils des Hangar-Bodens sowie die Sanierung des Anhänger-Abstellplatzes.

Damit ist der grüne Wildwuchs Vergangenheit und die Privatpiloten können ihre Fluggeräte wieder auf einem sauberen Montageplatz für den Start vorbereiten.

Eine wahre Knochenarbeit: die Kunststoff-Rasen-Befestigungsstreifen neben der Hauptpiste versinken mit der Zeit «wie Chriesi im Pudding» und müssen periodisch wieder freigelegt werden, damit man die Segelflugzeuge vor dem Start neben die Piste stellen kann, ohne dass sie im weichen Moorboden einsinken. Bild: zVg

Erfolgreiches Weiterbildungsprogramm

Der «GliderCup», das Weiterbildungsprogramm der Segelfluggruppe, wurde zum 17. Mal erfolgreich und erneut unfallfrei durchgeführt.

25 Piloten nahmen daran teil und flogen an fünf von sechs möglichen Flugtagen anspruchsvolle Strecken zwischen der Vue des Alpes und dem Münstertal, wobei an mehreren Flugtagen Durchschnitts-Geschwindigkeiten über 100 km/h erreicht wurden.

Segelflieger sind auch Strassenbauer

Der Flugplatz wurde am Samstag nach der Gruppenversammlung winterfest gemacht.

Zu diesem traditionellen Termin gehören jeweils das gemeinsame Einbringen von «Netstaler Kies» auf verschiedene Abstellflächen auch die fachmännische Reparatur der Hauptpiste durch das «Bitumen-Team», das Abrüsten und Einhallen der meisten Segelflugzeuge und -Anhänger, das Entlüften aller Wasserleitungen sowie alle Aufräumarbeiten, die nötig sind, um den Flugplatz für die kalte Jahreszeit fit zu machen.

Fotogalerie

  • Arbeitsverteilung. Bild: zVg
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  • Abrüsten. Bild: zVg
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  • Abstellflächen eindecken. Bild: zVg
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  • «Bitumen-Team». Bild: zVg
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  • Risse in der Piste versiegeln. Bild: zVg
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Ernst Willi, Segelfluggruppe Lägern/Linth24
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