Es ist bezeichnend für den herzensguten Manolo Navarro: Als wir bei Linth24 heute vernahmen, Manolo höre im Zeughaus-Grill auf, besuchte ich ihn. Beim Abschied umarmte er mich, und mir schien, er habe Tränen in den Augen.
Start im Rössli
Manolo’s Beizenkarriere begann in Rapperswil im Restaurant Rössli am Hauptplatz. Damals noch mit dem Bleistift über dem Ohr und Tapas in der Auslage. Es folgten Stationen im El Candil in der Alten Fabrik, im Manolo’s an der Rathausstrasse und ab 2012 im Zeughaus – das unter ihm zum Zeughaus-Grill wurde. Manolo’s Philosophie war einfach und erfolgreich: «Gut essen zu fairen Preis» und mediterrane Küche.
Am 24. Dezember grosses Fest
Am 23. Dezember wird Manolo im Zeughaus «das letzte Mal die Kasse öffnen», wie er sagt. Am 24. folge ein grosses Abschiedsfest. Dann sei alles gratis. «Als grossen Dank» für seine unzähligen Gäste und Freunde, die ihn über Jahrzehnte begleitet hätten.
Danach ist für Manolo Ende der der Wirtszeit. Ganz freiwillig ist das aber nicht. Der heute 62-Jährige verletzte sich vor zweieinhalb Jahren bei einem Ausrutscher mit seinem Töff am Fuss. Es folgten 12 Operationen. Heute fällt ihm deshalb das Gehen schwer.
Dankbar, Dankbar, Dankbar
Mehrmals sagt Manolo im Gespräch, er sei den Rapperswil-Jonern «sehr, sehr dankbar». Er sei hier «als Fremder sofort aufgenommen und akzeptiert worden – so gut, wie es sonst nirgendwo mehr möglich gewesen wäre». «Und auch im nächsten Leben nicht», fügt er noch an.
Genug aber nicht zu viel
Ganz von der Welt ist Manolo in Zukunft nicht. Er bleibt in Rappi wohnen, und zur Hälfte sei er künftig in Spanien oder in Sri Lanka, wo seine Frau herkomme, und auch ab und zu bei seinem Bruder Juan Navarro, der in Hombrechtikon das Restaurant Salmarina führt.
Auf die Frage, ob seine Zeit als Wirt einträglich gewesen sei, sagt Manolo, es sei auf- und abwärts gegangen. Er habe jetzt genug, aber nicht zu viel zum Leben.
Wie weiter mit dem Zeughaus?
Die Liegenschaft des Restaurant Zeughaus gehört dem Unternehmer Cyrill Gebert, aus der Geberit-Familie Gebert. Auf Anfrage, wie es mit dem Zeughaus weitergehe sagt er: «Wir streben eine Zwischennutzung als Restaurant-Café an. Mittelfristig aber werden wir an diesem für die Stadt wichtigen Ort ein neues Liegenschaftskonzept entwickeln.»