Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Rapperswil-Jona
01.10.2025
01.10.2025 12:43 Uhr

Video von Stadtpräsidentin Dillier zur Steuererhöhung

Stadtpräsidentin Barbara Dillier: «Ich weiss, eine Steuererhöhung ist nie populär.»
Stadtpräsidentin Barbara Dillier: «Ich weiss, eine Steuererhöhung ist nie populär.» Bild: Linth24
Das Video von Stadtpräsidentin Barbara Dillier zur 5%-Steuererhöhung findet grossen Anklang. Linth24 gibt es in diesem Artikel in Wort und Bild wieder.

Folgend finden Sie, liebe Leserinnen und Leser von Linth24, den vollen Wortlaut der Aussagen von Barbara Dillier zur geplanten Steuererhöhung von Rapperswil-Jona. Die Erhöhung kommt an der Bürgerversammlung vom kommenden Dezember zur Abstimmung:

«Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, als Stadtpräsidentin ist es mir wichtig, offen, ehrlich und transparent mit Ihnen zu sprechen. Und das mach ich heute ganz bewusst. 

In den letzten Jahren wurde viel in die Zukunft unserer Stadt investiert – zum Beispiel in die Schulen, die Betreuung der Kinder, die Infrastruktur und in eine lebendige Stadt. Das ist wichtig für uns alle. Aber es hat auch seinen Preis. 

Im Moment ist es so: Wir haben höhere Ausgaben als Einnahmen. Das ist kein vorübergehendes «Loch», sondern eine strukturelle Entwicklung, die sich schon länger abzeichnet. Ein Beispiel dazu: Im Jahr 2020 hatten wir pro Einwohner noch ein Nettovermögen von rund 3900 Franken. 2026 schlägt das um und wird zur Nettoschuld von rund 1100 Franken pro Kopf. Und ohne Massnahmen würden diese Schulden bis 2029 auf über 4000 Franken pro Kopf ansteigen. 

Es ist klar, es braucht Gegenmassnahmen. Deshalb schlägt der Stadtrat vor, den Steuerfuss für das Jahr 2026 auf 79 Prozent zu erhöhen. Das ist eine Erhöhung um fünf Prozentpunkte. Das wiederum bringt uns Mehreinnahmen von 5,7 Millionen Franken. So können wir eine noch höhere Verschuldung ausbremsen. Es ist ein Anfang, um die Finanzen der Stadt zu stabilisieren. 

Ich weiss, dass eine Steuererhöhung nie populär ist. Der Stadtrat hat diese Entscheidung nicht leichtfertig gefällt. Aber es ist jetzt nötig. Und es ist ehrlich. In den vergangenen 15 Jahren wurde der Steuerfuss von 109 Prozent auf 74 Prozent gesenkt. Es wurden nie Steuern auf Vorrat erhoben. Wo es möglich war, wurde zurückgegeben. Aber jetzt braucht es ein Umdenken. 

Wichtig ist zu wissen, dass das nur eine Massnahme ist. Wir investieren mit Bedacht, wir setzen Prioritäten. Und mit dem Projekt zur Aufgaben- und Leistungsüberprüfung sind wir dabei, effizienter zu werden. Dennoch geht es ohne eine Steuererhöhung nicht mehr auf. Damit können wir dafür sorgen, dass unsere Stadt finanziell wieder gesund wird. Sie bleibt attraktiv für Familien, verlässlich für die Wirtschaft und bietet Raum für das Gemeinschaftsleben. 

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung.

 Wir schauen auf unsere Stadt! Gemeinsam!»

MM RJ / Linth24