Seit ihrem Eintritt ins Kloster Wurmsbach vor 40 Jahren sieht es die Äbtissin Monika Thumm als ihre Aufgabe, das traditionelle klösterliche Stundengebet heutigen, auch jungen Menschen zugänglich zu machen.
Über diese Aufgabe sprach Äbtissin Monika an einer Tagung, organisiert von der Stiftsbibliothek St.Gallen zusammen mit dem österreichischen Kloster Melk zum Thema Musik im Kloster. Seit der Schliesssung der eigenen Schule nimmt das Kloster stets für einige Zeit 18- bis 35-jährige junge Frauen auf, die sich für das klösterliche Leben interessieren und ihren Glauben finden oder vertiefen wollen. Sie können am Chorgebet teilnehmen und so den tiefen Gehalt der Psalmen entdecken. Doch die Texte sind eine Herausforderung. Manche sind unmittelbar zugänglich, andere sind fremd, in ihrer Sprache, ihrem Gottesbild, ihrem Weltbild und dem gesellschaftlichen Hintergrund zur Zeit ihrer Entstehung im Alten Testament. Das Angebot der Schwesterngemeinschaft findet Zuspruch, nehmen doch stets 8 bis 12 jungen Frauen für einen Monat eine Auszeit im Kloster.
Französische Melodien und eigene Kompositionen
Äbtissin Monika hat schon vor ihrem Klostereintritt in der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé die dort gepflegten Gesänge kennen gelernt. Es zeigte sich bald, dass sich deutsche Texte nicht ohne weiteres den von der französischen Sprache geprägten Melodien unterlegen lassen. Als ausgebildete Musikerin schuf sie eigene Melodien und eine einfache Orgelbegleitung für die den Psalmen vorangestellten Antiphonen und die Psalmen selbst. So ist über die Jahre ein umfangreiches musikalisches Werk mit eigenen Melodien von Äbtissin Monika und von französischen Musikern geschaffenen Psalmvertonungen entstanden.