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Rapperswil-Jona
10.09.2025
10.09.2025 12:43 Uhr

Rolf Knie über «Salon Spectacle»

Rolf Knie über den Salon Spectacle: «Das Schönste ist, wenn die Menschen mit einem wunderbaren Gefühl nach Hause gehen.»
Rolf Knie über den Salon Spectacle: «Das Schönste ist, wenn die Menschen mit einem wunderbaren Gefühl nach Hause gehen.» Bild: zVg (Collage Linth24)
Rolf Knie verabschiedete sich nach 70 Jahren von der Bühne, doch ans Aufhören denkt er nicht: Mit dem «Salon Spectacle» bringt er Kulinarik, Humor und Bühnenkunst nach Rapperswil.

Er stand als Fünfjähriger erstmals in der Manege, er malte, spielte Theater, führte Regie – und verabschiedete sich im Sommer 2025 mit minutenlangen Standing Ovations von der Bühne. Doch Rolf Knie denkt nicht an Ruhe. Stattdessen bringt der Clown, Schauspieler und Maler nun ein Stück Nostalgie zurück: Ein Spiegelzelt aus den 1920er-Jahren, einst Ort für Tanz zu Kaffee und Kuchen, wird vom 18. September bis 5. Oktober 2025 in Rapperswil zur Bühne für den Salon Spectacle.

Rolf Knie, Sie haben Ihr Leben lang Menschen zum Staunen gebracht – sei es mit einem Pinselstrich oder mit einer Geste in der Manege. Was treibt Sie nach so vielen Jahren noch immer an, Neues zu wagen?
Sicher den Leuten eine Freude zu bereiten, sie abzulenken. Kreatives Denken, kreatives Leben – das spornt mich ungemein an. Es gibt ja nichts Schöneres, als wenn man einen kreativen Beruf hat und damit anderen Menschen ein Erlebnis schenken kann.

Ab dem 18. September startet der Salon Spectacle. Viele haben davon gehört, aber nicht jeder weiss genau, was sich dahinter verbirgt. Wie würden Sie es in wenigen Worten erklären?
Die Gäste erwartet ein Menü eines Sternekochs, serviert in der besonderen Atmosphäre der 20er- und 30er-Jahre im Spiegelzelt. Von Anfang an taucht man in eine andere Welt ein: Schon beim Empfang begegnet man Künstlerinnen und Künstlern in prachtvollen Kostümen, die das Publikum verzaubern. Den ganzen Abend über begleiten Artisten die Gäste – interaktiv, überraschend, voller Fantasie.

Das Spiegelzelt stammt aus den 1920er-Jahren – damals wurde darin zu Kaffee und Kuchen getanzt, heute wird es zur Bühne Ihres Spektakels. Was bedeutet Ihnen dieser historische Rahmen?
Ganz einfach gesagt: eine wunderschöne Atmosphäre. Ein Ort, um gemütlich beisammenzusitzen, einen Abend lang den Alltag zu vergessen und in eine andere Welt einzutauchen. Das ist wichtig: sich vom täglichen Trott zu distanzieren. Dieses Spiegelzelt hat mit einem Zirkuszelt nichts zu tun. Es ist Art déco, mit Spiegeln und Ornamenten – es hat einen ganz speziellen Charakter.

Viele Menschen betreten ein Spiegelzelt vielleicht zum allerersten Mal. Was wünschen Sie sich, dass sie beim Hereinkommen fühlen?
Ein Staunen, ein «Wow»-Gefühl. Dass man sofort merkt: Hier beginnt ein besonderer Abend.

Die Dinnershow verspricht nicht nur Akrobatik und Musik, sondern auch Humor. Welche Rolle spielt das Lachen für Sie?
In jedem Projekt war Humor für mich das Wichtigste. Der Komiker, den wir engagiert haben, erinnert mich in seiner Art an Gaston – sehr eigen, sehr authentisch. Er wird vier- bis fünfmal im Laufe des Abends eingesetzt, und ich bin überzeugt: Er wird beim Publikum ankommen.

Fabienne Louves wird die Abende musikalisch prägen. Was hat Sie an ihr überzeugt?
Für mich ist sie eine aussergewöhnliche Persönlichkeit mit einer starken Ausstrahlung. Ich habe sie in verschiedenen Musicals erlebt und schon lange gesagt: Mit ihr möchte ich einmal etwas machen. Sie erhält im Salon Spectacle eine besondere Rolle – ich präsentiere sie als Star. Sie wird ihre Bühne haben, um all ihr Können zu entfalten.

Das Ensemble reicht vom Weltrekord-Artisten Rubel Medini bis zum traditionsreichen Duo Rossi – also von poetischer Akrobatik bis zu klassischer Clownkunst. Nach welchen Kriterien haben Sie die Künstler ausgewählt?
Ich stelle das Programm immer so zusammen, wie es mir selbst gefällt. Denn ich bin überzeugt: Wenn es mir gefällt, gefällt es auch der Mehrheit des Publikums. Man kann nie allen gerecht werden, aber wenn man den Geschmack der meisten trifft, ist das schon sehr viel.

Und was wünschen Sie sich, dass das Publikum nach einem Abend im Spiegelzelt mit nach Hause nimmt?
Das Beste ist, wenn sie mit einem wunderbaren Gefühl nach Hause gehen. Wer mich kennt, weiss: Das ist für mich das Wichtigste. Ich wünsche mir, dass die Menschen danach ihre Freunde, ihre Verwandten oder Nachbarn anrufen und sagen: «Wir wussten nicht genau, was uns erwartet, aber jetzt können wir nur sagen: Das müsst ihr gesehen haben. Es lohnt sich.» Klar, es kostet etwas – aber was man erhält, ist ein Erlebnis: ein Menü von einem Sternekoch, dazu eine Show, die berührt und unterhält.

Interview: Rolf Lutz

Rolf Lutz, freier Mitarbeiter Linth24