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Rapperswil-Jona
19.05.2025
19.05.2025 10:24 Uhr

Zeigen, was in der Stadt steckt

Das Stadt-Labor des Talent Campus Zürichsee beweist, dass die Stadt Rapperswil-Jona voller Lösungen zur Gestaltung ist.
Das Stadt-Labor des Talent Campus Zürichsee beweist, dass die Stadt Rapperswil-Jona voller Lösungen zur Gestaltung ist. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
Jugendliche spüren in Rapperswil-Jona Lösungen für morgen auf – vom geretteten Essen bis zum Quartiertreff. Das Stadt-Labor bringt Licht ins städtische Dunkel.

«Rapperswil-Jona ist voller Lösungen», behauptet das Stadt-Labor – und machte letzte Woche auf dem Rapperswiler Hauptplatz Halt. Unterstützt von der InnoGarage (Atelier du Futur) traten Gymnasiasten des Talent-Campus Zürichsee den Beweis an, dass dies in hohem Masse zutrifft.

Auf der Spur nach zukunftstauglichen Projekten

Bahnhof Jona, GLEIS NULL, kurz vor halb zwei. Schwungvoll biegt Markus Arnitz auf seinem Velo um die Ecke und begrüsst mit Jael Giovannini und Mia Browa zwei Jugendliche des Talent-Campus Zürichsee, die heute die Abgabestelle für gerettete Lebensmittel im Auftrag des Stadt-Labors unter die Lupe nehmen.

Der Name ist Programm

«Wie läuft das Geschäft?», fragt Jael. Arnitz lacht: «Das ist kein Geschäft, sondern ein karitatives Projekt.» FOOD4U2 verteilt gerettete Lebensmittel. Der Name GLEIS NULL passt: Der Verein erhalte und verteile alles kostenlos. Also – alles bei null. Und doch läuft es rund: Bis zu 60 Personen warten Mittwoch- und Samstagabend auf die Ausgabe. Wer zuerst an die Reihe kommt, entscheidet das Los. Mia zieht probeweise eine Karte: Nummer 64. Hinten anstellen wäre angesagt – aber keine Sorge: «Es hat für alle genug», versichert Arnitz. Alles wird kontrolliert und fair abgegeben. Keine Chance zum hamstern.

Engagement, das Eindruck hinterlässt

Eine Stunde später berichten die Scouts im Stadt-Labor auf dem Hauptplatz. Was sie beeindruckt hat? Der Einsatz und die Leidenschaft mit welcher Arnitz und die Vereinsmitglieder wöchentlich unzählige Stunden in das Projekt investieren – ehrenamtlich. Das Retten und Verteilen von Lebensmitteln ist ganz offensichtlich ein Herzensanliegen. Auf einer analogen Stadtkarte, die auf einer Staffelei steht, wird der Standort des Projektes eingetragen, ebenso auf der digitalen «Karte von Morgen».

  • Im Stadt-Labor auf dem Hauptplatz werde die gesammelten Projekte besprochen. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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  • Mitarbeiterinnen des Stadt-Labors nehmen das GLEIS NULL, eine kostenlose Abgabestelle für gerettete Lebensmittel, unter die Lupe. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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  • Kartografieren der zukunftstauglichen Projekte auf der analogen Karte. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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  • Kartografieren der zukunftstauglichen Projekte auf der analogen Karte. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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  • Kartografieren der zukunftstauglichen Projekte auf der analogen Karte. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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  • Übergabe des Zwischenstandes an Stadtbaumeister Marcel Gämperle. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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  • Übergabe des Zwischenstandes an Stadtbaumeister Marcel Gämperle. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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  • Übergabe des Zwischenstandes an Stadtbaumeister Marcel Gämperle. Bild: Talent Campus/Mark Riklin
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Rapperswil-Jona: plötzlich auf der Landkarte

«Bis vor kurzem war die Stadt Rapperswil-Jona auf der internationalen Karte ein unbeschriebenes Blatt», sagt Regula Immler, die Leiterin des Stadt-Labors. Im Rahmen des Future Skills Unterrichts am Talent-Campus Zürichsee schwärmen Jugendliche in verschiedenste Richtungen aus, um als Future Scouts zukunftstaugliche Projekte, Initiativen und Institutionen ausfindig zu machen, die zu einer lebenswerten, nachhaltigen Stadt beitragen. Und siehe da: Nach 3 Stunden Recherche finden sich auf der analogen Karte gegen 40 Einträge, von der offenen Werkstatt «Werk-Zeug-Haus» über «Ortimo – Der Laden für bewusste Geniesser» bis zur «Quartierinsel», einem mobilen Quartiertreff.

Ehrenplatz beim Stadtbaumeister

Kurz vor 15 Uhr 30. Inzwischen ist Stadtbaumeister Marcel Gämperli im Stadt-Labor eingetroffen, um die analoge Karte in Empfang zu nehmen. «Rapperswil-Jona ist voller kleiner und grosser Lösungen», fasst Regula Immler das Zwischenergebnis zusammen. Erste Hotspots befinden sich in der Altstadt, rund ums Zeughausareal und den Grünfelspark. «Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr», sagt Marcel Gämperli, der das Zwischenergebnis voller Freude entgegennimmt und verspricht, dass die Karte in seinem Büro als Reminder einen Ehrenplatz bekommt. Um daran zu erinnern, dass bei allen Schwierigkeiten auch manches gelingt.

Mark Riklin, Talent Campus Zürichsee