Trockenheit, Gewässerverschmutzungen und die Biodiversitätskrise setzen die Natur zunehmend unter Druck. Umso erfreulicher ist die positive Entwicklung der Vogelwelt am Obersee. Die Stadt Rapperswil-Jona und das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen arbeiten eng zusammen und haben inzwischen die bereits dritte ufernahe Brutplattform für gefährdete Arten errichtet. Mittlerweile brüten rund 20 Prozent des Schweizer Brutbestands der Lachmöwe am Obersee – ein eindrücklicher Erfolg für das Artenförderungsprojekt.
Arten-Fördererfolg am Obersee


Die Plattformen stehen auf Stelzen rund zwei Meter über dem Wasser und imitieren natürliche Kiesinseln. Sie bieten den gefährdeten Lachmöwen und Flussseeschwalben sichere Brutplätze in einem zunehmend verbauten und gestörten Lebensraum. Die erste Brutplattform entstand 1996 vor dem Kinderzoo, die zweite folgte 2002 auf der Höhe des Klosters Wurmsbach. Weil der Bestand erfreulicherweise gewachsen ist, kam es in den letzten Jahren zu Platzmangel. Deshalb wurde nun in unmittelbarer Nähe der zweiten Plattform eine weitere Anlage gebaut.

Regierungsrat Beat Tinner erfreut über Erfolg
Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des St.Galler Volkswirtschaftsdeparatements und verantwortlich für die kantonale Biodiversitätsstrategie, und Christian Leutenegger, Stadtrat von Rapperswil-Jona, besichtigten die neu errichtete Brutplattform persönlich vom Boot aus, um die Vögel nicht zu stören. Regierungsrat Beat Tinner ist erfreut zu sehen, dass mit einfachen Mitteln gewisse seltene Arten so wirkungsvoll gefördert werden können. Am Tag der Besichtigung herrschte reger Betrieb auf den Plattformen: Noch sind die Vögel mit dem Brüten beschäftigt, die ersten Küken werden in den nächsten Tagen erwartet.

Erfolgreiches Laridenprojekt am Obersee
Lachmöwen und Flussseeschwalben gehören zur Familie der Lariden und stehen beide auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Die Laridenförderung am Obersee wird durch Vertreter lokaler Ornithologen, dem kantonalen Amt für Natur, Jagd und Fischerei St.Gallen sowie der Stadt Rapperswil-Jona betreut und umgesetzt.
Der Bruterfolg auf den drei Brutplattformen wird durch eine Video-Kamera überwacht. Dieses Artenförderungsprojekt wird im Rahmen der kantonalen Biodiversitätsstrategie umgesetzt.