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Rapperswil-Jona
09.05.2025
09.05.2025 14:49 Uhr

Arten-Fördererfolg am Obersee

Regierungsrat Beat Tinner (1.v.l.) und Stadtrat Christian Leutenegger (1.v.r.) überzeugten sich vor Ort, dass kurz nach dem Bau erste Brutpaare bedrohter Lachmöwen die neue Brutplattform vor dem Strandweg beim Kinderzoo Rapperswil besiedelten.
Regierungsrat Beat Tinner (1.v.l.) und Stadtrat Christian Leutenegger (1.v.r.) überzeugten sich vor Ort, dass kurz nach dem Bau erste Brutpaare bedrohter Lachmöwen die neue Brutplattform vor dem Strandweg beim Kinderzoo Rapperswil besiedelten. Bild: ANJF
Auf einer im Winter errichteten dritten Brutplattform am Obersee brüten gefährdete Lachmöwen. Vertreter des Kantons St.Gallen und der Stadt Rapperswil-Jona besichtigten den Erfolg.

Trockenheit, Gewässerverschmutzungen und die Biodiversitätskrise setzen die Natur zunehmend unter Druck. Umso erfreulicher ist die positive Entwicklung der Vogelwelt am Obersee. Die Stadt Rapperswil-Jona und das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen arbeiten eng zusammen und haben inzwischen die bereits dritte ufernahe Brutplattform für gefährdete Arten errichtet. Mittlerweile brüten rund 20 Prozent des Schweizer Brutbestands der Lachmöwe am Obersee – ein eindrücklicher Erfolg für das Artenförderungsprojekt.

Rund 20 Prozent des Schweizer Lachmöwenbestands brütet inzwischen am Obersee dank den Fördermassnahmen. Bild: Klaus Robin

Die Plattformen stehen auf Stelzen rund zwei Meter über dem Wasser und imitieren natürliche Kiesinseln. Sie bieten den gefährdeten Lachmöwen und Flussseeschwalben sichere Brutplätze in einem zunehmend verbauten und gestörten Lebensraum. Die erste Brutplattform entstand 1996 vor dem Kinderzoo, die zweite folgte 2002 auf der Höhe des Klosters Wurmsbach. Weil der Bestand erfreulicherweise gewachsen ist, kam es in den letzten Jahren zu Platzmangel. Deshalb wurde nun in unmittelbarer Nähe der zweiten Plattform eine weitere Anlage gebaut.

Die Brutplattform Wurmsbach wird hauptsächlich von der bedrohten Flussseeschwalben besiedelt. Bild: Klaus Robin

Regierungsrat Beat Tinner erfreut über Erfolg

Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des St.Galler Volkswirtschaftsdeparatements und verantwortlich für die kantonale Biodiversitätsstrategie, und Christian Leutenegger, Stadtrat von Rapperswil-Jona, besichtigten die neu errichtete Brutplattform persönlich vom Boot aus, um die Vögel nicht zu stören. Regierungsrat Beat Tinner ist erfreut zu sehen, dass mit einfachen Mitteln gewisse seltene Arten so wirkungsvoll gefördert werden können. Am Tag der Besichtigung herrschte reger Betrieb auf den Plattformen: Noch sind die Vögel mit dem Brüten beschäftigt, die ersten Küken werden in den nächsten Tagen erwartet.

Videokameras überwachen den Bruterfolg auf allen drei Brutplattformen am Obersee bei Rapperswil-Jona. Bild: ANJF

Erfolgreiches Laridenprojekt am Obersee

Lachmöwen und Flussseeschwalben gehören zur Familie der Lariden und stehen beide auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Die Laridenförderung am Obersee wird durch Vertreter lokaler Ornithologen, dem kantonalen Amt für Natur, Jagd und Fischerei St.Gallen sowie der Stadt Rapperswil-Jona betreut und umgesetzt.

Der Bruterfolg auf den drei Brutplattformen wird durch eine Video-Kamera überwacht. Dieses Artenförderungsprojekt wird im Rahmen der kantonalen Biodiversitätsstrategie umgesetzt.

Staatskanzlei Kanton St.Gallen / Redaktion Linth24