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Eishockey
06.05.2025
07.05.2025 11:52 Uhr

«Weniger Rock 'n' Roll, mehr Feingefühl»

Der neue Lakers-Sportchef Claudio Cadonau (l.) an der Medienkonferenz neben Geschäftsführer Markus Bütler.
Der neue Lakers-Sportchef Claudio Cadonau (l.) an der Medienkonferenz neben Geschäftsführer Markus Bütler. Bild: SCRJ Lakers
Der neue Sportchef ist bei den SCRJ Lakers angekommen. An seinem ersten offiziellen Arbeitstag gab Claudio Cadonau unter anderem Auskunft über seine Motivation und Spielertypen.

Am letzten Freitag haben die SC Rapperswil-Jona Lakers bekanntgegeben, dass sie mit Claudio Cadonau (36) einen neuen Sportchef verpflichtet haben. Am Montag hat der 36-jährige ehemalige Verteidiger seinen neuen Job angetreten.

Wunschberuf Sportchef

Schon seit ein paar Jahren spielte Claudio Cadonau mit dem Gedanken, Sportchef zu werden, meint er im Interview mit Stefan Bürer.

Nachdem Janick Steinmann den SCRJ verlassen hatte, war für Cadonau somit eine Bewerbung für den offenen Posten beschlossene Sache. Für ihn war klar, wenn er den Job kriegt, hängt er seine Spielerkarriere an den Nagel.

Die Entwicklung der Lakers während den letzten Jahren beurteilt er als sehr positiv. Trotz dem Auf und Ab in den letzten zwei Jahren habe die Mannschaft gezeigt, dass sie lebe und intakt sei, u.a. durch den Tournaround in den Play-Ins.

Erfahrungen mitnehmen

Cadonau kann auf eine schöne Spielerkarriere zurückblicken, u.a. mit drei Meistertiteln  (zweimal mit dem EVZ und einmal mit dem ZSC) sowie mit dem Gewinn in der Champions League mit dem ZSC im Jahr 2009.

Auf die augenzwinkernde Frage von Stefan Bürer hin, wie das möglich gewesen sei, da er «fair to say» nicht der talentierteste Spieler gewesen sei, meint der neue Sportchef, dass er seinen Erfolg vor allem auf harte Arbeit zurückführe. Er habe sich stets behaupten müssen.

Auf dem Eis war Claudio Cadonau auch als Führungsspieler bekannt. Diese Erfahrung über 18 Jahre hinweg helfe ihm nun auch in seinem neuen Job, da er «die andere Seite» sehr gut kenne. Er könne sich gut in die Spieler hineinfühlen und auch mal auf den Tisch klopfen, wenn's nötig sei. 

Die Zeiten im Eishockey haben sich geändert, auch in Sachen Umgangston. Mit der neuen Generation von Spielern müsse man anders kommunizieren als früher. Früher sei mehr «Rock'n'Roll» gewesen, heute brauche es Feingefühl, auch der Mensch hinter dem Spieler stehe im Fokus, was der Sportchef mit einer offenen und ehrlichen Kommunikation umsetzen will.

Budget & ehrliche Kämpfer

Auf das beschränkte Budget angesprochen – das vergleichbar mit Clubs wie Langnau, Ambri oder Kloten ist – meint Cadonau, dass dies seinen Job nicht unbedingt schwieriger oder einfacher mache. Es sei eine Gegebenheit, die sich nicht ändern lasse und man müsse das Beste daraus machen.

Welcher Spieler zum SCRJ passe, will Bürer wissen. Der ehrliche Kämpfer, meint der Sportchef. Er setzte auf Erfolg durch das Kollektiv und weniger auf einen Einzelspieler.

Team steht – Anpassungen möglich

Das Team für die nächste Saison steht im Grunde. Ob es noch Anpassungen gebe, kann Claudio Cadonau zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Es komme auch darauf an, wie sich die verletzten Spieler erholen würden. In den nächsten Tagen und Wochen werde man sich im Coaching Staff absprechen.

Muttersprache Rätoromanisch

Der neue Sportchef der Lakers ist dreifacher Familienvater und ist mit Rätoromanisch aufgewachsen. Es liegt ihm am Herzen, dass seine Kinder ebenfalls die vierte Landessprache der Schweiz lernen, da es in Schule sehr hilfreich sei, beim Lernen von Französisch, Italienisch, Spanisch und teilweise sogar Englisch.

Sehen Sie sich hier das Video-Interview mit Claudio Cadonau an:

Der neue Lakers-Sportchef Claudio Cadonau (r.) stellt sich im Video den Fragen Stefan Bürers.

SC Rapperswil-Jona Lakers / Zusammenfassung: Martin Ferrari, Linth24