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25.03.2025
25.03.2025 11:20 Uhr

Tagesfamilien: Resilienz stärken

Die Weiterbildung von Tagesfamilien Linthgebiet lud zu impulsreichem Austausch ein.
Die Weiterbildung von Tagesfamilien Linthgebiet lud zu impulsreichem Austausch ein. Bild: Gabi Corvi
Am 19. März 2025 fand für die Betreuungspersonen von Tagesfamilien Linthgebiet in Schänis eine inspirierende Weiterbildung zum Thema «Resilienz» statt.

Unter der Leitung der Sozialpädagogin und versierten Kursleiterin Erika Mezger widmeten sich knapp 40 Teilnehmende der Frage, wie Kinder in ihrer Widerstandskraft gestärkt werden können – und wie Betreuungspersonen ihren zuweilen herausfordernden (Tagesfamilien)Alltag noch besser meistern.

Heitere Gelassenheit vs. Stress & Co.

Die geflügelten Worte «heitere Gelassenheit» zogen sich als roter Faden durch die Veranstaltung, sozusagen als Gegenpol zu den Stichworten «Stress, Druck und Belastung», die uns immer wieder begegnen.

Erika Mezger hob zum Thema Resilienz besonders die Fähigkeit hervor, Stressmomente zu erkennen, Ressourcen zu stärken und die eigenen Handlungsspielräume auszuloten. 

Wie steht’s um mein Stresslevel?

Ein Kind, das schwierige Situationen bewältigen muss, braucht vor allem eines: eine vertraute, verlässliche und verfügbare Bezugsperson. Doch auch andere Schutzfaktoren wie ein wertschätzendes Umfeld, klare Regeln und positive Freundschaften tragen zur Stärkung der Resilienz bei.

In praktischen Übungen reflektierten die Teilnehmenden ihren eigenen Umgang mit Stress und lernten, auf körperliche Signale – bei sich selbst und beim Kind – zu achten: Gähnen, seufzen, sich an den Kleidern festhalten oder den Blick abwenden – all das können Zeichen von Selbstregulation sein.

Auch die Atmung verrät viel über unser Stresslevel: Ist sie offen und regelmässig oder schnell und gepresst?

Übergänge sind für Kinder herausfordernd

Veränderung und Übergänge können für Kinder belastend sein; sei es der Wechsel in eine neue Klasse oder ein Umzug. Diese Situationen sollten feinfühlig begleitet werden.

Dabei hilft die Bereitschaft, dem Kind die Zeit zu schenken, die es zur Verarbeitung braucht. Gut gemeinte Sprüche wie «Das ist doch nicht so schlimm!» helfen wenig. Besser ist es, den Emotionen Raum zu geben und mit Empathie präsent zu sein.

Praktische Tipps für den Alltag

Die Weiterbildung bot zahlreiche Anregungen für den Alltag in der Betreuung. Einfache Rituale, zum Beispiel ein entspannender Moment des Vorlesens, stärken die Bindung und schaffen Geborgenheit.

Referentin Erika Mezger empfahl das Vorlesen als wohltuendes und Geborgenheit schaffendes Ritual. Bild: Gabi Corvi

In Stresssituationen ist es wichtig, sich selbst freundlich zu begegnen, tief durchzuatmen und auf das Bauchgefühl zu hören.

Resilienz lässt sich nicht nur bei Kindern fördern. Auch Betreuungspersonen profitieren davon, Strategien zu entwickeln, um gelassen und optimistisch durch den Alltag zu gehen.

Der Austausch in der Gruppe und das Bewusstsein, dass selbst kleine Massnahmen Grosses bewirken können, hinterliessen einen bleibenden Eindruck.

Die Teilnehmenden waren sich einig: Die Weiterbildung war nicht nur lehrreich, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, Kraft zu tanken und mit neuer Inspiration und heiterer Gelassenheit in die Betreuungsarbeit zurückzukehren.

Gabi Corvi/Linth24