Jacky Lupescu war der «Stern der Jongleure». So kündigte ihn der Zirkus Knie in seinem Programmheft für die Saison 1942 an. Dort verliebte er sich in die Kunstreiterin Eliane Knie, heiratete sie später, obwohl Elianes Mutter dies mit allen Mitteln zu verhindern versuchte. Die Lebensgeschichte von Jacky Lupescu, der im Herbst 1938 als rumänischer Jude mit seinem Vater in die Schweiz geflohen war, hat die beiden Gäste des nächsten Stadttalks zusammengeführt:
Gabriel Heim, 69, Historiker, Journalist, Filmemacher und einst Direktor der ARD- Landesrundfunkanstalt «rbb», hat nämlich jahrelang im Keller des Basler Staatsarchives im Aktenberg der Fremdenpolizei gestöbert. Als er auf die Polizeiprotokolle der Lupesucs stösst, recherchiert er deren Geschichte und fragt beim Zirkus Knie nach jemandem mit «Langzeitgedächtnis» – und es wird ihm Christian Krenger, 80, vermittelt. Dieser war sein halbes Leben lang umsichtiger Pressechef des Zirkus, war 40. Saisons lang auf Tournee, hat für seinen «Traum» ganz und gar ungewöhnlich gelebt und Generationen der Zirkusfamilie begleitet. Noch heute betreut er das Knie-Archiv.
Und so war Christian Krenger für Gabriel Heim der richtige Mann. Lupescus Geschichte findet sich nun im Buch «Diesseits der Grenze» wieder, in dem Gabriel Heim noch neun weitere Schicksale von Flüchtlingen schildert.
Die Herren Krenger und Heim haben also einiges zu erzählen. Aus ihrem Leben, über ihren Beruf und über ihre Begegnung.