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10.01.2025
10.01.2025 21:51 Uhr

Immobilienforum sieht Preis-Plus

Am Immobilienforum der St.Galler Kantonalbank diskutierten namhafte Experten die Aussichten im Immobilienmarkt im Jahr 2025.
Am Immobilienforum der St.Galler Kantonalbank diskutierten namhafte Experten die Aussichten im Immobilienmarkt im Jahr 2025. Bild: © Daniel Ammann
Das Immobilienforum der St.Galler Kantonalbank analysierte die Aussichten im Immobilienmarkt 2025. Im Linthgebiet erwartet es weitere Anstiege der kantonal bereits höchsten Preise.

Mit dem Immobilienforum der St.Galler Kantonalbank (SGKB) fand am Mittwoch der grösste Ostschweizer Anlass der Immobilienbranche in St.Gallen statt. Rund 1'000 Investorinnen, Bauunternehmer und Exponenten der Immobilienbranche trafen sich in der SGKB-Halle.

Thomas Stucki, Anlagechef der St.Galler Kantonalbank, sprach über die Zinsaussichten für 2025. Bild: © Daniel Ammann

Neue Tiefzinsphase steht bevor

Thomas Stucki, Anlagechef der St.Galler Kantonalbank, präsentierte die Zinsaussichten für das Jahr 2025: «Die Periode mit sehr tiefen Zinsen in der Schweiz wird länger dauern.» Die Zinssenkungen der Notenbanken würden im zweiten Halbjahr 2025 auslaufen. Bis in den Sommer werde die Nationalbank ihren Leitzins dennoch bis auf 0.00% senken. Der Franken werde vor allem gegenüber dem Euro, welcher von den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in Deutschland und Frankreich belastet wird, unter Aufwertungsdruck bleiben. Die wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für den Immobilienmarkt seien in diesem Umfeld gut, so Stucki.

Patrick Schnorf, Leiter Research und Partner von Wüest Partner, sprach über jüngste Entwicklungen am Immobilienmarkt und wagte eine Prognose. Bild: © Daniel Ammann

Steigende Immobilienpreise im Linthgebiet

Patrick Schnorf, Leiter Research und Partner von Wüest Partner, gewährte einen Einblick in die jüngsten Entwicklungen am Ostschweizer Immobilienmarkt. In Bezug auf das Linthgebiet stellt er fest: «Obwohl im Linthgebiet die kantonsweit höchsten Preise für Wohneigentum gezahlt werden, verteuerten sich die Eigentumswohnungen im vergangenen Jahr wieder um 6% und die Einfamilienhäuser um 3.6%. Aufgrund der anhaltenden Knappheit und dem erneut sehr günstigen Finanzierungsumfeld ist hier weiterhin mit steigenden Preisen zu rechnen.»

Grafik zur Entwicklung der Transaktionspreise

(Mittlere Objekte, Index 1. Quartal 2014 = 100)

Transaktionspreisindizes für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Linthgebiet und in der Schweiz von 2014 bis 2022. Bild: St.Galler Kantonalbank

Regulierungsfalle Immobilienmarkt

Politologe Michael Hermann zeigte anschliessend auf, warum die Immobilienbranche bei Bürokratie und Regulierung nicht auf die Politik hoffen kann. «In der Schweiz gibt es eine Wohnungskrise. Gemessen am Bevölkerungswachstum wird zu wenig gebaut, Bestandswohnungen werden nicht freigegeben, Fehlallokationen entstehen», so Hermann. Auf eine Trendwende aus der Politik zu hoffen, sei naiv. Statt auf andere zu zeigen und abzuwarten, solle die Immobilienbranche bei sich selbst ansetzen, so sein Rat.

Politologe Michael Hermann referierte über die Wohnungskrise und warnte davor, auf eine Trendwende aus der Politik zu hoffen. Bild: © Daniel Ammann
St.Galler Kantonalbank (SGKB) / Linth24