Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Schweiz
01.01.2025
01.01.2025 17:54 Uhr

Bruno Marazzi gestorben

Erlag einem Krebsleiden: Bruno Marazzi.
Erlag einem Krebsleiden: Bruno Marazzi. Bild: zVg
Traurige Nachricht aus dem Tessin. Kurz vor dem Jahreswechsel ist der Emmentaler Bau- und Immobilienunternehmer Bruno Marazzi verstorben – im Alter von 78 Jahren

Der Spross einer italienischen Einwandererfamilie, dessen Grossvater 1902 ins Emmental immigriert war, zählte zu den prägenden Köpfen des schweizerischen Unternehmertums und war für einige der spektakulärsten Bauwerke des Landes verantwortlich – unter anderem die Fussballstadien in Bern (Stade de Suisse bzw. Wankdorf) und Basel (St. Jakob-Park).

Fussballstadien und der Prime-Tower

Ein Nachfolgeunternehmen der Marazzi AG errichtete ausserdem den Zürcher Prime-Tower, mit 37 Stockwerken und 127 Metern das höchste Gebäude der Limmatstadt.

Vollblutunternehmer

Bruno Marazzi war auch im reifen Alter ein Vollblutunternehmer. Mit seiner Firma Bruno Marazzi & Co. wickelt er weiterhin Immobiliengeschäfte in der Schweiz und im Ausland ab. Im Zentrum standen der An- und Verkauf von Liegenschaften.

Bei der Errichtung der Fussballstadien setzte Marazzi auf ein damals in der Schweiz neues Geschäftsmodell – die Mantelnutzung. Mit Schulen, Einkaufszentren und einer Altersresidenz (in Basel) finanzierte er die Bauten und stellte diese auch längerfristig wirtschaftlich auf ein breites Fundament.

300 bis 350 Millionen

Zu seinem Vermögen kam der Vater von zwei Söhnen auch, weil er die beiden Arenen Ende des 20. Jahrhunderts verschiedenen Versicherungsunternehmen verkaufte. Die «Bilanz» führt ihn mit 300 bis 350 Millionen Franken unter den reichsten Schweizern. 

In Zürich abgeblitzt

Nur in Zürich blitzte der Berner mit der Idee ab, für die Öffentlichkeit gratis ein Stadion zu bauen. Genüsslich pflegte er von der Begründung der Stadtoberen zu erzählen: «Wir haben genug Geld und brauchen keinen Marazzi hier». Wie man sich täuschen kann! 

Warmherzig und grosszügig

Marazzi war als äusserst grosszügiger und warmherziger Mensch in der ganzen Schweiz eine sehr beliebte Persönlichkeit. Gesundheitlich ging es ihm aber nicht mehr gut. Kurz vor dem Jahreswechsel verlor er den Kampf gegen den Krebs.

 

Thomas Renggli