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Rapperswil-Jona
29.11.2024
01.12.2024 07:24 Uhr

Darum funkelt Rappi so schön

Rappis Weihnachtsbleuchtung, geschaffen vom bekannten Architekten Willi Walter (kl. Bild).
Rappis Weihnachtsbleuchtung, geschaffen vom bekannten Architekten Willi Walter (kl. Bild). Bild: Linth24
Rapperswils viel bewunderte Weihnachtsbeleuchtung lässt sich ab heute wieder bestaunen. Linth24 publiziert das damalige Gestaltungskonzept des bekannten Zürcher Architekten Willi Walter.

Als die 2009 schon fusionierte Stadt Rapperswil-Jona für Rappis Altstadt eine neue Weihnachtsbeleuchtung suchte, fällte die damalige Stadtregierung unter Präsident Benedikt Würth einen klugen Entscheid: Sie engagierte dafür den bekannten Zürcher Architekten Will Walter.

Der 2020 verstorbene Architekt war nicht nur bezüglich Architektur ein Künstler, sondern auch bezüglich Licht und Beleuchtung. So gestaltete er zusammen mit seinen Büropartnern Charlotte Schmid und dem Künstler Paul Leber 1970 an der Weltausstellung in Osaka die gefeierte «Strahlende Struktur»; eine strahlende Wolke, beleuchtet mit 32'000 Glühbirnen.
Ein weiteres, weltbekanntes Werk war auch die von Walter gestaltete Weihnachtsbeleuchtung der Zürcher Bahnhofstrasse, die von 1971 bis 2004 Bestand hatte.

Und eben, ab 2009 die Weihnachtsbeleuchtung der Altstadt von Rapperswil. Der Rapperswiler Architekt Herbert Oberholzer, der mit Willi Walter stets Kontakt hatte, besitzt deshalb auch das damalige Beleuchtungskonzept für Rappi Altstadt.

Gestaltungskonzept

Originaltext zur Rapperswils Weihnachtsbeleuchtung von Architekt Willi Walter vom 30. März 2009:
«Die Schönheit der Rapperswiler Altstadt, mit all den städtebaulich reizvollen Eigenheiten der einzelnen Gassen und Plätze, ist im hohen Masse inspirierend für die Gestaltung einer Weihnachtsbeleuchtung.

Unser Konzept ist eine künstlerisch durchkomponierte Lichtgestaltung, welche Bezug nimmt auf diese Eigenheiten. Eine Weihnachtsbeleuchtung, welche Gassen und Plätze verzaubert und welche auch allgemein als weihnachtlich empfunden wird: als festlich, freundlich, beschaulich oder auch einfach als märchenhaft schön.

Charakteristisches Funkeln

Das stilbildende und den Zusammenhang erzeugende Element der ganzen

Gestaltung ist die Klarglas-Glühlampe mit 12 bis 15 Watt. Sie erzeugt das nicht blendende, festlich funkelnde und einmalige Licht. Farblos und zum Teil zart eingefärbt. Das charakteristische Funkeln wird von keinem anderen elektrischen Leuchtmittel erreicht.

Stilistische Einheit

Mit diesem Leuchtmittel gestalten wir unsere Lichter-Elemente. Einzelne Lichtergebilde, abgestimmt auf den jeweiligen städtebaulichen Charakter, auf die Ambiance einer Gasse oder eines Platzes.

Lichter-Elemente, welche in Form und Farbe variieren, sich gegenseitig in ihrer Wirkung, steigern und zusammen einen überraschungsreichen durchkomponierten Ablauf ergeben. Um schliesslich eine stilistische Einheit, ein harmonisches Ganzes zu bilden.

Dazu kommt ein gestalterisch bewusst inszenierter Nebeneffekt – die Kinetik. Die Lichtgebilde, dreidimensional im Raum schwebend, verändern sich durch Bewegung der Luft oder des Betrachter-Standpunktes. Und ergeben, unbewusst verzaubernd, in unaufdringlicher Form, neue Konstellationen. (Kinetischer Licht-Pointillismus in Form und Farbe.)»

Dieser Beschreibung ist nur noch anzufügen: Lassen Sie sich von Rapperswils Weihnachtbeleuchtung ungeniert etwas verzaubern.

Bruno Hug