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Kanton
20.11.2024

Ja zu mehr Bischofskandidaten

Das St.Galler Katholikenparlament stimmte der Ausweitung des Kandidatenfelds für den Bischof zu, äusserte aber auch Kritik am zeitlichen Ablauf.
Das St.Galler Katholikenparlament stimmte der Ausweitung des Kandidatenfelds für den Bischof zu, äusserte aber auch Kritik am zeitlichen Ablauf. Bild: Roger Fuchs
Das katholische Kollegium des Kantons St.Gallen sagt klar Ja zur Ausweitung des Kandidatenfeldes für den 12. St.Galler Bischof auf alle Priester mit bischöflicher Missio im Bistum.

Jetzt ist es beschlossene Sache: Das Kandidatenfeld für den künftigen St.Galler Bischof kann definitiv ausgeweitet werden. Dies haben die Mitglieder des katholischen Kollegiums an der Session am Dienstag beschlossen. 

Kritik gabs am zeitlichen Ablauf, denn die vom Domkapitel zusammengestellte Sechserliste befindet sich bereits in Rom. Nach der Annahme des Rücktritts durch den Papst hatte das Domkapitel zwei Monate dazu Zeit. 

Stefan Schöb aus St.Gallen, Präsident und Sprecher der vorberatenden Kommission fand den zeitlichen Umstand «sehr unglücklich». Bild: Roger Fuchs

«Der zeitliche Umstand ist sehr unglücklich», brachte Stefan Schöb (St.Gallen) als Präsident der vorberatenden Kommission die Gefühlslage auf den Punkt. Da man wusste, dass sich diese Frage früher oder später stellt, hätte man eine entsprechende Vorlage schon früher in den Rat einbringen können. Die Notwendigkeit der Öffnung sei in der vorberatenden Kommission jedoch mit nur einer Gegenstimme begrüsst worden.

Annahme des Rücktritts kam schneller als erwartet

Administrationsratspräsident Armin Bossart pflichtete dem Kommissionssprecher bei, dass der Zeitplan suboptimal war. «Das Ganze gründet auf einer falschen Einschätzung», so Armin Bossart. Man sei davon ausgegangen, dass die Annahme des Rücktritts von Bischof Markus Büchel wie bei früheren Bischofsrücktritten länger dauere. 

Auch Administrationsratspräsident Armin Bossart fand den Zeitplan suboptimal. Bild: Roger Fuchs

Doch auch die nun vorliegende Situation schmälere den Spielraum des Kollegiums in keiner Weise, so Armin Bossart. «Sie können die Ausweitung des Kandidatenfelds auch ablehnen, wenn sie eine solche als schädlich beurteilen.»

157 Ja-Stimmen, 10 Enthaltungen und 2 Nein-Stimmen

In der Schlussabstimmung, die angesichts ausbleibender Voten im Plenum schneller kam als gedacht, zeigte sich sodann ein klares Verdikt: Mit 157 Ja-Stimmen, 10 Enthaltungen und 2 Nein-Stimmen wurde die Ausweitung des Kandidatenfelds durchgewunken. Ebenfalls dazu beigetragen haben dürfte die Aussage von Armin Bossart, dass das ausserordentliche Wahlrecht des katholischen Kollegiums in St.Gallen so lange bleiben wird, wie es dem Domkapitel gelingt, eine überzeugende Liste zusammenzustellen. 

Sobald der Papst die Sechserliste geprüft hat, wird das Katholische Kollegium sich wieder treffen und dann die konkreten Namen erfahren und darüber befinden können, ob es jemanden auf der Liste als mindergenehm bezeichnen möchte.

Weitere Informationen zum Katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen auf www.sg.kath.ch.

Roger Fuchs, Katholischer Konfessionsteil des Kantons St.Gallen / Linth24