Wir hatten uns schon ein ganzes Weilchen nicht mehr gesehen. Zum letzten Mal Mitte Juni in Bellikon. In der riesigen Rehaklinik im Aargau besuchten wir Anschieber Sandro Michel, der sich dort von dem Trainingsunfall im deutschen Altenberg erholte.
Diesmal treffe ich Bobpilot Michael Vogt in einem Café in Lachen. Michi – wie ihn alle nennen – bewegt sich überraschend geschmeidig. Ich hatte ihn an Gehhilfen oder im Schleich-Modus erwartet. Nichts da. Dabei ist der Wangner Modellathlet erst vor zwei Monaten an der Bandscheibe operiert worden.
Doch anscheinend geht es ihm gut, das sieht man auf den ersten Blick. «Es ist noch zu früh, um das abschliessend zu sagen, aber bisher läuft es eigentlich sehr gut», beantwortet Vogt die Einstiegsfrage nach seinem Gesundheitsstand.
Die unausweichliche OP
Am 19. August war die Bandscheiben-Operation in der Zürcher Schulthess Klinik. Angst vor dem Eingriff gehabt? Vogt verneint sofort. «Die OP war unausweichlich, da ich zum Schluss meinen Fuss nicht mehr hochheben konnte », verdeutlicht der 26-Jährige die Situation vor dem Eingriff.
Die Operation sei gut verlaufen und nur eine kleine Sache gewesen, «ausserdem war ich in der Schulthess Klinik in guten Händen und Dr. Loibl hat einen sehr guten Job gemacht». Vogt stellt ganz klar fest: «Ich hatte am Ende einfach keine Wahl. Ich wollte keine Operation, aber zum Schluss hatte ich solche Schmerzen, da war klar, die OP muss sein.»
Noch nicht viel mit Team trainiert
Am 7. Dezember startet die Weltcupsaison der Bobfahrer in Altenberg, Deutschland, dann folgt Mitte Dezember Sigulda, Lettland. Und wann startet das Bobteam Vogt?
Wenn alles gut laufe, werde er Mitte Dezember wieder im Bob sitzen. Klappen die Tests, ist der Fahrplan klar definiert: «Ziel ist es, dass ich Anfang Januar in Winterberg fahren kann», blickt Vogt zuversichtlich auf den Jahreswechsel.
Und mit wem fährt Vogt im Zweierbob? Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, aber zwei Fahrer stünden in der engeren Auswahl: Dominik Hufschmid und Andreas Haas. «Zwischen diesen beiden werde ich mich am Ende entscheiden.» Aufgrund seiner Verletzung habe er noch nicht viel mit dem Team trainieren können, aber das werde sich hoffentlich bald ändern.