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Rapperswil-Jona
08.11.2024
09.11.2024 06:30 Uhr

Aus dem blues’n’jazz wird das «Lake and Sound»

Festival-Partner Reto Caviezel (r) und Marc Sway: «Lake und Sound wird fröhlich, friedlich und farbig.»
Festival-Partner Reto Caviezel (r) und Marc Sway: «Lake und Sound wird fröhlich, friedlich und farbig.» Bild: Markus Arnitz, Linth24
Das blues’n’jazz will weg vom Dorffest- und Festbank-Charakter und zu einem fröhlichen, friedlichen und farbigen «Boutique-Festival» werden. Der Musiker Marc Sway wird zum «Gesicht» des neuen «Lake and Sound».

Der bisherige Veranstalter des blues’n’jazz Rapperswil, Carré Event, und der neue Festivalpartner, Marc Sway, positionieren den Rapperswiler Grossanlass neu. Das künftige «Lake and Sound» Rapperswil soll frecher und farbiger werden. Am 20. bis 22 Juni 2025 wird das neue «Lake and Sound», das schweizweit erstes Boutique-Festival, die Besucher begeistern. Gastgeber und Botschafter des Festivals ist der Singer-Songwriter Marc Sway. Linth24 hat mit Carré-Chef Reto Caviezel und dem neuen Festival-Partner und -Gastgeber Marc Sway gesprochen.

Reto Caviezel, aus blues’n’jazz Rapperswil wird «Lake and Sound», warum?

Caviezel: Auch wenn es weh tut, das zu sagen: Aber das blues’n’jazz-Konzept ist veraltet. Wir haben schon länger nicht mehr ausschliesslich Blues- und Jazzmusik gespielt. Der Name hat nicht mehr gepasst und es gibt vieles zu ändern, um das Rapperswiler Festival langfristig zu sichern.  

«Caviezel: «Es war klar, neues Konzept oder aufhören.»»
Reto Caviezel

Hat das Festival denn auch nicht mehr rentiert?

Caviezel: Es wurde zum Nullsummenspiel, wenn überhaupt. Hatten wir schönes Wetter, konnten wir etwas Geld zur Seite legen. Regnete es, legten wir drauf. Unsere Nachkalkulation hat ergeben, dass wir in den letzten 12 Jahren brutto 9'000 Franken pro Jahr erwirtschafteten. Davon die Löhne unserer Mitarbeiter und Helfer zu bezahlen war natürlich aussichtslos. Wir haben uns gesagt Neustart, oder aufhören und aufhören wollten wir nicht.

Marc Sway, Sie werden Partner und das «Gesicht» des neuen «Lake and Sound» Rapperswil. Sie sind aber Musiker und Songwirter – kein Festorganisator. Wechseln Sie vom Künstler zum Manager?

Sway: Keinesfalls. Und eines möchte ich vorwegnehmen: Dass ich an diesem Festival als Partner und Mitorganisator mitmache, liegt an Rapperswil. Ich bin ein Seebube und in Männedorf aufgewachsen. Mein erstes Ausgangsziel als «junger Giel» war Rapperswil und ich habe eine enge Bindung zu Radio Zürisee. Hier fühle ich mich zuhause. 

«Marc Sway: «Ich musste nicht lange studieren.»»
Marc Sway

Und wie kommt es, dass Sie nun Partner des «Lake and Sound» Rapperswil werden?

Sway: Ganz einfach: Reto Caviezel, den ich seit Urzeiten kenne, kam mit dem Vorschlag auf mich zu. Und ehrlich gesagt, ich musste nicht lange überlegen. Reto wollte mit mir ein Wochenende lang darüber reden. Als ich in sein Auto stieg und er mir seine Vision erklärte, waren wir noch nicht einem 30 Kilometer unterwegs und die Sache war klar. Ich mach’s.

Und was machen Sie beim «Lake and Sound».

Ich werde Gastgeber sein, ich werde die Musiker suchen und engagieren, sie auf den Bühnen ansagen, werde für alles Künstlerische verantwortlich sein und werde selbst als Musiker auftreten. Alles in allem bin dafür verantwortlich, dass das neue Festival Künstler und Besucher glücklich macht.

«Caviezel: «Wir wollen weg vom Festhütten-Zauber.»»
Reto Caviezel

Reto Caviezel, Sie schreiben in Ihrer Ankündigung von einem «Boutique-Festival». Was beinhaltet das?

Caviezel: Wir wollen weg vom Festhütten-Zauber mit lauter Festbänken und Foodständen aus der ganzen Welt zu einem feinen, gepflegten Festival wachsen.

Und wie schaffen Sie das?

Wir investieren mehr in die Künstler-Acts, wollen weniger Masse dafür ein gehobenes Angebot. Wir werden versuchen, die Restaurateure der Stadt und der Region für das «Lake and Sound» zu begeistern. Wir wollen jung, frech und farbig sein und künstlerisch wie auch im Bereich Gastronomie rundum hohe Qualität bieten.

Das kostet. Wird das Festival teurer?

Wir werden moderat teurer bei den Eintritten, werden aber wieder frühzeitige, vergünstigte Billette anbieten. Und auch wir als Veranstalter werden tüchtig in das Konzept «Boutique-Festival» investieren. Wir rechnen für die Neupositionierung rund drei Jahre und hoffen, für Rapperswil-Jona etwas Neues und Einmaliges zu schaffen.

«Caviezel: «Ein Festival, das zu dieser schönen Stadt passt.»»
Reto Caviezel

Wollen oder müssen Sie mit dem Festival auch neue Besucher anziehen?

Ja, das wird nötig sein. Umgekehrt kalkulieren wir, dass der Prokopf-Umsatz – und natürlich auch das gute Feeling am Festival selbst – steigt. Natürlich hoffen wir auch, dass die Einheimischen und die Altstadtbewohner mitmachen. Das Festival soll etwas ruhiger und gediegener werden. Ein Erlebnis werden, das zu dieser schönen Stadt passt.

«Marc Sway: «Ich bin sicher, wir werden eine Perle erschaffen.»»
Marc Sway

Marc Sway, haben Sie Ihre Beziehungen in die Musikwelt schon spielen lassen und erste Verträge mit Künstlern unterzeichnet?

Ja, wir sind wacker an der Arbeit, um nächstes Jahr am 22. Juni ein Top-Festival zu organisieren.  Ich freue mich riesig, dies Aufgabe anzunehmen. Und ich freue mich auch auf die Kontakte mit den vielen Musikern. Ob ich ab und an selber auf der Bühne stehen und vielleicht mit einigen meiner Freunde jammen werde wird sich noch zeigen. Ich bin sicher, wir werden für Rapperswil-Jona eine Perle erschaffen.

  • Gruppenfoto der am «Lake und Sounds» beteiligten Parteien. Marc Sway (4.v.l.) und Reto Caviezel (4.v.r.) als Partner des neuen Festivals. Stadtpräsident Martin Stöckling (5.v.r.) als Behördenvertreter; zuständig für alle Bewilligungen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Reto Caviezel Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Marc Sway Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Marc Sway Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Marc Sway (l.), Reto Caviezel Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Bruno Hug