Als Ingenieur beeindruckt mich das RVS-Projekt (Regionale Verkehrstrasse) technisch: Unterführung, Überführung, Brücke, Wendekreisel, Halbanschluss, Lichtschutzdamm, Tagbautunnel, Viadukt: was für ein Strauss an Bauwerken da geplant ist. Jeder Herausforderung begegneten die Planer, und das Projekt wurde immer kühner (und natürlich auch teurer).
Als Bürger erinnere ich mich aber an zwei Begriffe, die an der Orientierung im Juli zum Projekt gefallen sind. «Alternativlos» nannte es Regierungsrätin Hartmann, und als «unzweckmässig» bezeichnete es der Projektleiter des TBA.
Mit vagen Vorstellungen von mehr Lebensqualität, mehr Sicherheit, pünktlicherem öV und einem wiederbelebten Städtchen wird für das Projekt geworben. Und damit, dass bis 2060 nichts mehr zur Verbesserung der Situation getan werden könne, wenn wir es ablehnen.
Dafür sollen jahrelange Grossbaustellen mit viel zusätzlichem Verkehr, massive Eingriffe in Natur und Landschaft und nicht zuletzt Kosten in der 10-fachen Höhe des Jahreshaushalts von Uznach in Kauf genommen werden.
Strassennetz-Ausbau ist Unsinn
In der Hoffnung, dass es dann vielleicht mal besser wird. Und im Wissen, dass es wahrscheinlich nicht so ist. Weil es praktisch nirgends funktioniert hat.
Verkehr verlagern verlagert Probleme, löst sie aber nicht. Das Strassennetz auf ein freies Wachsen des motorisierten Individualverkehrs – dem ineffizientesten Verkehrssystem – ausbauen zu wollen, ist Unsinn.
Wir alle wissen, was wir zur Reduktion des Problems tun können: weniger Auto fahren, die Autos besser auslasten, den Verkehr intelligenter regeln. Und vielleicht punktuell etwas bauen.
Alternativlos sind wir also nicht. Wenn wir also die unzweckmässige Lösung wählen, dann primär weil wir zu bequem sind, die Alternativen Realität werden zu lassen. Persönlich missfällt es mir, unzweckmässiges als alternativlos einfach so hinzunehmen.