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Rapperswil-Jona
22.09.2020
22.09.2020 08:41 Uhr

Chemie- und Feuerwehr: Gerüstet für den Ernstfall

Bei einem simulierten Unfall trainieren die Feuerwehrleute für den Ernstfall, welcher jederzeit eintreten könnte.
Bei einem simulierten Unfall trainieren die Feuerwehrleute für den Ernstfall, welcher jederzeit eintreten könnte. Bild: Linth24
Im Interesse der Sicherheit trainiert die Chemie- und Feuerwehr auch andere Einsätze als Brandbekämpfung. Linth24 war beim Training in Jona dabei.

In Zusammenarbeit mit der Firma Häny AG führte die Feuer- & Chemiewehr Rapperswil-Jona am Samstag eine grosse Übung durch. An 3 Posten wurde das Verhalten bei  Vorfällen in den Bereichen Strahlenbelastung/Strahlenschutz, biologische Gefahren- und Kampfstoffe sowie der Ablauf bei Unfällen mit Chemikalien, Gasen und Ölen trainiert.

Ziel ist die Beherrschung von Automatismen, um in Stress- und Gefahrensituationen ruhig und überlegt zu handeln. Linth24 war vor Ort. Der Leiter Sicherheit bei der Häny AG, Marcelo Merlini stellte das Gelände zur Verfügung: «Unser Chemikalien-Lager eignet sich bestens für ein realistisches Übungs-Szenario.»

  • Teil der professionellen Ausrüstung der Chemiewehr Rapperswil-Jona. Bild: Linth24
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  • Marcelo Merlini, Leiter SiBe Häny AG, im Chemielager der Firma. Bild: Linth24
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  • Der Chemieraum der Häny AG mit verschiedenen Säuren und Laugen. Bild: Linth24
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Nach einer Einführung in Theorie und Ausgangslage am  ersten Posten durch den Instruktor, Erwin Tschumi, erfolgte die Befehlsausgabe an die Mannschaft durch die Offiziere. Die Ortsfeuerwehren sind nicht für Spezialeinsätze ausgerüstet. Deshalb werden die Leute vom Chemiestützpunkt Rapperswil-Jona aufgeboten. «Innert 40 Minuten müssen wir an jedem Punkt unseres Verantwortungsbereichs vor Ort sein. Es ist wichtig, dass unsere Miliz-Feuerwehrleute alle Regeln beim Gefahrengut-Einsatz verinnerlicht haben», berichtet Erwin Tschumi.

Der Instruktor, Erwin Tschumi (r.), erklärt die Ausgangslage. Bild: Linth24

Die simulierte Unfallsituation beim Warenempfang der Häny AG könnte auch an anderen Orten jederzeit echt werden. Der Einsatz des ganzen Teams war beeindruckend.

Ein Unfall beim Ausladen von Gefahrengut kann jederzeit Realität werden. Bild: Linth24

Weiter ging es am Übungsplatz Buech wo mit neuem Gerät, dem runden Löschschlauch, geübt wurde, wie man rauchende Behältnisse bekämpft. Unter der Leitung von Clot Müller wurden alle Handgriffe perfektioniert.

Das neue Löschgerät ermöglicht die Rundum-Bekämpfung. Bild: Linth24

Im Betriebsgebäude der Feuerwehr in Jona wurden die Teams an die Tücken der Sicherung von Gefahrensituationen und der Bergung von Opfern bei Belastung durch Strahlen und biologische Stoffe erinnert.

Bei einem «Verkehrsunfall» ist ein Paket mit radioaktiven Inhalt im Spiel. Bild: Linth24

Der Kommandant der Feuer- und Chemiewehr RJ, Roland Meier: «Unser Stützpunkt hat die Erstverantwortung zur Sicherung, Bergung und Erstversorgung von Menschen und Material. Bei Strahlenunfällen und bei biologischen Gefahrenstoffen können wir Spezialkräfte von Schutz und Rettung Zürich anfordern, mit denen die Ostschweizer Kantone eine Vereinbarung für A+B Gefahrenguteinsätze haben.» Auch das Paul-Scherrer-Institut in Villigen biete Unterstützung. Bei Unfällen mit Säuren, Laugen und Ölen habe man alle Reagenzien zu deren Bestimmung zur Hand und könne angepasst reagieren.

Kommandant Roland Meier bei der Instruktion von Mess-Reagenzien. Bild: Linth24

Alle Feuerwehrleute verdienen grössten Respekt für ihre Einsätze, die Mitarbeit und Ausbildung in ihrer Freizeit.

Markus Arnitz, freier Mitarbeiter Linth24