Die Blutbuche bei Familie Feurer an der Linthstrasse war ein mächtiger, geschützter Baum, der das Strassenbild prägte. Das üppige Blätterkleid erweckte einen gesunden Eindruck, im Gegensatz zu vielen Buchen in unseren Wäldern. Grösstenteils stand sie auf dem Boden der Familie Feurer, teilweise in der Strasse. Das gemeinsame Ziel der Familie Feurer wie der Gemeinde war, diesen Baum zu erhalten und bei den Bauarbeiten möglichst wenig zu schädigen.
Baum-Standsicherheit wegen Pilzbefall stark beeinträchtigt
Bei der ersten Begehung stellte der Baumpfleger Res Ramsauer fest, dass der Baumstrunk von zwei Seiten stark mit Brandkrustenpilz befallen ist. Der Brandkrustenpilz ist spezialisiert darauf, geschwächte Bäume zu befallen, gesundes Holz anzugreifen und den Baum längerfristig zu Fall zu bringen. Die Stärke des Befalls deutete auf einen schon längeren Befall hin, ausgelöst wohl durch frühere Bauarbeiten an der Strasse und den Bau des Hauses.
In einer genaueren Untersuchung wurden Restwandstärken von 6 bis 13 cm an gesundem Holz festgestellt. Der Rest des Stammquerschnittes ist schlechtes Holz, was die Standsicherheit des Baumes stark beeinträchtigt. Trotzdem sollte der Baum noch nicht gefällt werden, sondern mit starkem Rückschnitt der Baumkrone dessen Lebensdauer verlängert werden.
Nur noch abgeschnittene Wurzelstummel
Der Aushub für die neuen Leitungen erfolgte unter Aufsicht eines Baumpflegers. Beim Auftreten von Wurzeln sollte er die richtigen Massnahmen treffen. Zur grossen Verwunderung aller wurden bis zur Entwässerungsleitung aus den 1980er-Jahren, die knapp neben dem Stamm durchführte, keine Wurzeln gefunden, nur abgeschnittene Stummel. Worauf Res Ramsauer das Fällen des Baumes empfehlen musste. Der erforderliche Rückschnitt hätte den Baum stark verändert, er sprach gar von einem «Bonsai».
Der Baumschnitt und das Anbringen von speziellem Baumsubstrat in der Strasse hätten viel Geld gekostet ohne Gewissheit, wie lange der Baum noch gelebt hätte.
Junger Baum soll als Ersatz ins Schutzinventar
Die Fällung hat gezeigt, dass auf der Strassenseite kaum noch gesundes Holz vorhanden war. Der Wurzelstock ist in schlechtem Zustand gewesen. Nun erhält ein junger Baum ausserhalb der Strassengrenze die Chance, in Zukunft diesen Ort zu prägen. Als Ersatz für ein Schutzobjekt soll auch er im Schutzinventar aufgeführt werden.