Die Bäume sagen: Mensch bedenke! Wir schenken dir im Winter Wärme. Wir spenden dir im Sommer Schatten. Wir verwandeln dein CO2 in frische Luft. Unsere Schönheit und Formvielfalt erfreut dein Gemüt. Die Vögel und die Tiere lieben uns. Wir sind deine Wiege und dein Bett, dein Stuhl und dein Tisch, deine Tür und dein Schrank und zuletzt auch dein Sarg. Mensch bedenke! Zerstöre uns nicht! (abgewandelt von unbekannter Verfasser)
«In Rapperswil- Jona scheint dieser Respekt vor den Bäumen zu fehlen. Mit fadenscheinigen Argumenten werden Bäume gefällt. Es wird zu wenig hinterfragt ob eine adäquate Pflege und richtiger Schnitt zur Erhaltung der Bäume beitragen würden. Hier einige Beispiele: Vor einiger Zeit wurden an der Tüchiwiese Bäume gefällt, die, nach Meinung eines Fachmanns, mit der nötigen Sorgfalt und Pflege hätten weiterleben können.
Birke aus Versehen gefällt
Am Strandweg von Busskirch nach Rapperswil stand eine wunderschöne Birke, sicher 20-jährig, darunter lud eine Sitzbank zum Verweilen an. Eines Tages stand nur noch die Sitzbank da. Ich war entsetzt, machte Fotos und fragte auf der Gemeinde nach dem Grund der Fällung. Die nebulöse Antwort vom Ex-Bauchef war: Eine Einsprache von Nachbarn. Später erfuhr ich per Zufall, dass die Birke aus Versehen gefällt wurde. Wer ist verantwortlich für solche Schandtaten? Mich packt noch heute die blanke Wut, wenn ich nur daran denke.
Inzwischen wurde dort zwar eine neue, kleine Birke gepflanzt, die kämpft aber um ihr Überleben im Zeitalter des Klimawandels.
13 Bäume bei Strandweg
Am gleichen Weg auf der Höhe des Kanuclubs wurden vorletztes Jahr nach meiner Zählung 13 Bäume gefällt. Wieso? Warum? Wer von der Stadt ist für solche Baummassaker verantwortlich?
Nicht weniger schonungslos gehen Private und Bauherren mit Bäumen um. Stehen ihnen welche im Weg gibt es keine Gnade und seien sie noch so wunderprächtig, alt und würdevoll. Dies sehen sie schon gar nicht, den Profit aber schon. Beispiele:
Magnolienpark
An der neuen Jonastrasse in Rapperswil war vor nicht langer Zeit eine Villa mit einem Park, wo ein ausserordentlich schöner Baumbestand stand. Heute heisst es dort Magnolienpark. Wo aber sind die Bäume?
Eichwiesstrasse
Auf dem Areal der Gallusgenossenschaft standen ein Spielplatz und ca. zehn grosse schöne Bäume: Birken, Nadelhölzer, Ahorn usw. Im Moment ist dort eine Baustelle. Sogar einer gemeinnützigen Genossenschaft ist der Profit wichtiger als die Umwelt. Anno dazumal durfte die Genossenschaftssiedlung nur in eine W4 Zone umgewandelt werden mit der Auflage auf grosszügigem Freiraum für die Bewohner. Nach der heutigen Verdichtung werden dort keine Bäume mehr wachsen, da das ganze Areal mit Tiefgaragen verbaut wird.
Alte Zeder im Lenggis
Was im Lenggis mit der alten grossen Zeder geschah, grenzt ebenfalls an ein Verbrechen. Eine Verjährungsfrist für Bäume wie Prof. M. Krieger in seinem Interview in der Linth-Zeitung verlangt, muss im Kt. St. Gallen schleunigst eingeführt werden.
Sonst bedenke Mensch, bald wird keiner mehr da sein, um unser aller Requiem anzustimmen.»