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26.08.2024
27.08.2024 07:40 Uhr

Oberflächenabfluss wird Problem

Welche Ausmasse Starkregen – hier in Verbindung mit Hagel – haben kann, zeigte sich in Altendorf sowie auch anderen Ortschafen in Ausserschwyz im Sommer 2021.
Welche Ausmasse Starkregen – hier in Verbindung mit Hagel – haben kann, zeigte sich in Altendorf sowie auch anderen Ortschafen in Ausserschwyz im Sommer 2021. Bild: Archivbild
Wenn bei starkem Regen das Wasser nicht mehr genug schnell in den Boden eindringt und zu Überschwemmungen führt, spricht man von Oberflächenabfluss – ein immer häufigeres Phänomen.

Welche Schäden sogenannter Oberflächenabfluss an Gebäuden anrichten könnte, zeigt der Schadensimulator des Forschungsteams des Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern. Laut den Daten des Simulators sollen rund 62 Prozent der Schweizer Gebäude von Oberflächenabfluss gefährdet sein – das entspricht rund 1,3 Millionen Gebäuden sowie einem Neuwert von 2'300 Milliarden Franken.

Und wie sieht es im Kanton Schwyz aus? «Ich kann keine quantitativen Angaben zum Kanton Schwyz als Ganzes machen», sagt Matthias Röthlisberger, Co-Leiter Geoanalyse & Naturrisiken sowie Co-Leiter Mobiliar Lab für Naturrisiken. Jedoch gäbe es durchaus etliche Gemeinden mit starker Gefährdung im Vergleich zu allen anderen Gemeinden in der Schweiz.

Dabei nennt Röthlisberger folgende: Lachen (81.4 %), Ingenbohl (79.7 %) und Steinen (79.1 %), wobei sich die Prozent-Angaben auf die Anzahl gefährdeter Gebäude durch Oberflächenabfluss bezieht. Danach folgen in Ausserschwyz Wangen (77.4 %), Tuggen (74,2 %), Schübelbach (73,2%), Wollerau (72,1 %), Galgenen (72,5 %), Reichenburg (71,6 %), Feusisberg (71 %) und Altendorf (70,5 %). Am wenigsten bedrohte Gebäude in Ausserschwyz gibt es in den Gemeinden Freienbach (64,3 %), Innerthal (60 %) und Vorderthal (59,5 %).

Sickerfähigkeit des Bodens

Aus Sicht von Lukas Inderbitzin, Geologe und Leiter Fachbereich Naturgefahren im Kanton Schwyz, spielt die Besiedlungsdichte sicher eine wichtige Rolle, wie stark eine Region oder Gemeinde von Oberflächenabfluss gefährdet ist. «Es gibt aber viele weitere Gründe, weshalb Oberflächenabfluss entsteht», sagt er.

Sehr wichtig sei etwa die Intensität des Niederschlags und die Sickerfährigkeit des Untergrundes. Diese hänge wiederum mit mehreren Faktoren zusammen – das Material sei einer davon. «Ein lehmiger Boden kann kaum Wasser aufnehmen, wogegen ein sandig-kiesiger sehr aufnahmefähig ist.»

Martin Bruhin, Redaktion March24 & Höfe24 / Linth24