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Kultur
04.08.2024

Flumserberg-Spektakel beendet

Bild: Gian Ehrenzeller
Die vier Partytage am Flumserberg haben vom Dienstag bis Freitag rund 25 000 Fans angelockt. Die Veranstalter zeigten sich im Nachgang mit dem friedlich-ausgelassenen Spektakel sehr zufrieden; auch wenn das Bergwetter vor allem während des Gabalier-Konzerts am Freitag die Muskeln spielen liess.

Es sei absolut «wetterfest» hatte Andreas Gabalier in einem Interview mit dem «Sarganserländer» gesagt. Doch da hatte der Donnergott über der Tannenbodenalp am Freitagabend eine andere Meinung. Etwa eine Stunde hatte der Mountain Man die rund 10 000 ausgelassenen Fans bereits begeistert, als der sowieso schon dunkle Himmel noch schwärzer wurde und die Blitze zuckten. 

Es kam, wie es kommen musste. Die Veranstalter hatten keine andere Wahl, als die Show zu unterbrechen, denn sie hatten die hoch in den Himmel ragende Bühne als potenzielles Ziel eines Blitzeinschlages identifiziert. Auf eine Evakuierung der Fans wurde indessen verzichtet. Denn, so Stargarage-Projektleiter Fabian Feldmann am Samstagmorgen auf dem nun einzig noch von den Aufräumequipen bevölkerten Gelände: «Für die Fans auf dem Boden wurde es zwar nass, aber es bestand keine Gefahr. Eine Evakuierung von so vielen Leuten in einer solchen Situation ist hingegen nicht ohne. Darum haben wir darauf verzichtet.» Gemäss Feldmann sei man stets in Kontakt mit mehreren meteorologischen Diensten gewesen. Dass das Gewitter das Open Air Gelände tatsächlich treffe, sei auf keinem Radar zu sehen gewesen. Schiesslich habe man sehr schnell handeln müssen. Insgesamt sei man mit einem blauen Auge davongekommen.

Fans beeindruckten die Stars

Gabalier selber liess sich von dem abrupten Showabbruch nicht beirren. Nach rund einer knappen halben Stunde – während der die Masse laufend über die aktuelle Situation informiert wurde – stand er wieder auf der Bühne. Und zwar vor einer vollen Tannenbodenwiese. Denn natürlich hatten sich die Fans, soweit es eben ging, vor dem vielen Nass in Sicherheit gebracht; pünktlich zum Re-Start der Show war sie aber wieder am Platz – eine Unentwegtheit, die den VolksRock›n›Roller, der nun seine ganz grossen Hits auffuhr – sichtlich berührte. Gespielt war das nicht, wie Feldmann am Samstagmorgen verriet. «Dass praktisch niemand nach Hause ging, beeindruckte Andreas enorm. Die Fans waren absolut grossartig. Auch ich hatte das Gefühl, dass nach dem Unterbruch die Stimmung sogar noch besser wurde. Der Zwischenfall – auch wenn der nicht gewollt war – schweisste Fans und Band irgendwie zusammen.»

Gabaliers Tränen für seinen Vater

Der zweite Teil des Konzertes verlief ohne Probleme, auch wenn die Show um etwa zehn Minuten gekürzt werden musste. Denn die nächste Gewitterwolke nahte, und diesmal sahen sie die Veranstalter auf dem Radar auch kommen. Der Rest war filmreif. Gabalier sang zum Schluss «Amoi seg ma uns wieder», eine Ballade, die er für seinen Vater geschrieben hatte. Der hatte sich am 2. August 2016 unter tragischsten Umständen sein Leben genommen. Exakt acht Jahre später empfing sein überwältigter Sohn mit Tränen in den Augen von 10 000 begeisterten Fans am Flumserberg den Schlussapplaus; und der Himmel öffnete seine Schleusen wieder. Es war «am Todestag meines Vaters die emotionalste Regenschlacht meiner Karriere», sagte der Superstar im Nachhinein.

Auf ein Neues im 2025

Feldmann wiederum zeigte sich im Namen der Veranstalter zufrieden mit den vier Tagen am Flumserberg. Sowohl für den Schlagertag als auch das Gabalierkonzert mit den Partyhelden Wolfgang Frank und Volxrox im Vorprogramm wurden rund 10 000 Tickets verkauft; etwa 5000 weitere Fans besuchten die beiden Partys im Festzelt. Abgesehen von den Wetterkapriolen habe es keinerlei Zwischenfälle gegeben. 2025 wird es derweil wieder zwei grosse Shows geben. Angesagt sind etwa Beatrice Egli am 31. Juli und ein noch nicht genannter «Schweizer Topact» als Headliner für den zweiten Festivaltag am 2. August. 

Bild: Gian Ehrenzeller
RetoVincenz, Sardona24