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19.06.2024

Ecuador Brass Band zu Besuch

Die drei Musiker und die Musikerin brachten südamerikanische Lebensfreude in die Region Obersee.
Die drei Musiker und die Musikerin brachten südamerikanische Lebensfreude in die Region Obersee. Bild: zVg
Mitte Juni waren 4 junge Menschen aus Ecuador zusammen mit der Leitung der Ecuador Brass Band – Schule Jorge Pachacama & Patricia Anaguano – in der Seelsorgeeinheit Obersee zu Gast.

Sie spielten in den Gottesdiensten in Rieden, in Uznach in der Kreuzkirche und in Schmerikon und auch anschliessend an die Gottesdienste bei den Apéros.

Musikschule in Ecuador

Die Musikschule in Ecuador besteht seit über 20 Jahren. Sie richtet sich vor allem auch an Kinder und Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen, die sonst keine Möglichkeit für eine musikalische Ausbildung erhalten würden.

Durch das Erlernen eines Musik-Instrumentes lernen diese Kinder und Jugendlichen auch Werte wie Ausdauer, Selbstvertrauen und Resilienz. Zurzeit werden ungefähr 100 Kinde rund Jugendliche zwischen 5 und 25 Jahren in der Musikschule betreut.

Inzwischen sind einige ehemalige Schülerinnen und Schüler selbst als Lehrer in der Schule tätig und geben ihr Wissen und ihre Liebe zur Musik weiter.

Fundraising-Tour der Ecuador Brass Band

Ein jährlicher Höhepunkt ist immer die Fundraising-Tour in die Schweiz und nach Deutschland. Die talentiertesten Jugendlichen werden ausgewählt, mit auf die Tournee nach Europa zu kommen.

Die Musikstücke, die die drei talentierten Musiker und eine Musikerin spielten, reichen von eher klassischen Stücken wie dem «Te Deum» von Marc-Antoine-Charpentier zu südamerikanischen Klassikern wie «Besame mucho» oder dem Hit «Guantanamera».

Besinnlich bis rassig

Während die Musik in den Gottesdiensten eher besinnlich war, lud die Band bei den Apéros zum Mittanzen und Mitklatschen ein.

So manche Schweizerin und mancher Schweizer konnte es nicht vermeiden, den Körper im Takt der Musik mitzuschwingen bei den rassigen Melodien. Die meisten Musikstücke wurden von Jorge Pachacama selbst gesetzt für Tuba, Trompete, Horn und Cajon.

Ein Stück Ecuador

Auch ecuatorianische Handwerkskunst von Schals über bemalte Taschen zu eigenem Kaffee wird jeweils zum Verkauf angeboten. Mit diesen Waren werden die Eltern der Musikschul-Kinder konkret unterstützt.

In den Gottesdiensten kam auch die schwierige politische Situation in ihrem Heimatland Ecuador zur Sprache. Sie erzählten von den Drogenkartellen, von Morden und Entführungen und der Unsicherheit, wenn sie ihre Häuser verlassen und auf der Strasse unterwegs sind.

Die Musik ist für Jorge Pachacama und seine Frau Patricia Anaguano auch ein Beitrag zum Frieden in Ecuador, indem sie Kindern und Jugendlichen einen Sinn geben und dadurch helfen, dass sie nicht in die Drogen abrutschen.

Begeisterndes Projekt

Die Musik und das gesamte Projekt begeisterte so sehr, dass an allen Orten die Menschen beim Applaus von den Kirchenbänken aufstanden. Die hohe Qualität der dargebotenen Musikstücke und die sprichwörtliche südamerikanische Lebensfreude waren für alle spürbar.

Bettina Flick, Seelsorgeeinheit Obersee